Von Gérard Al-Fil
Wie kann das Potenzial für islamische Versicherungen (Takaful) besser ausgeschöpft werden? Das war das Thema der World Takaful Konferenz in Dubai am 12./13. April. Weltweit werden erst 8,9 Mrd. Dollar Beiträge in islamischen Versischerungspolicen geleistet.
Wie kann das Potenzial für islamische Versicherungen (Takaful) besser ausgeschöpft werden? Das war das Thema der World Takaful Konferenz in Dubai am 12./13. April. Weltweit werden erst 8,9 Mrd. Dollar Beiträge in islamischen Versischerungspolicen geleistet.
Alte Hürden, neue Vertriebskanäle
Ahmad Al-Janahi, Managing Director der Noor Takaful Versicherungen in Dubai sieht enorme Chancen in dem schnell wachsenden und zugleich überschaubaren Markt. «Die Marktdurchdringung bei Versicherungen allgemein liegt in Mittelost und Zentralasien bei nur 1,4 Prozent», rechnet Al-Janahi vor. «Wenn wir das Weltniveau von 7,1 Prozent erreichen wollen, dann liegt das Industriepotenzial bei 70 Mrd. Dollar.» Barrieren sieht Al-Janahi indes in den Punkten Knowhow, Akzeptanz und Verfügbarkeit. «Es müssen mehr Vertriebskanäle her. Unsere Anfang 2009 lancierte Online-Plattform Noortakaful.com ist die erste virtuelle Assekuranz-Plattform für Takaful und läuft sehr erfolgreich. Menschen aus 60 Ländern haben über Noortakaful.com bislang Versicherungen eingekauft.»
Kleiner Markt, grosses Wachstum
Das weltweite Volumen für Takaful-Policen beziffert Ernst and Young bis 2012 auf 15 Mrd. Dollar. Der Markt wächst um rund 25 Prozent pro Jahr. Beliebt unter jungen Muslimen im Alter zwischen 25 und 40, aber auch bei nicht-muslimischen Ausländern am Golf sind laut Al-Janahi insbesondere Scharia-konforme Lebensversicherungen, die sogenannten «Family Takaful». Dabei dürfen die eingezahlten Leistungen nicht in spekulative Anlagen wie Derivate fliessen und eine Sonderabgabe Ta?abaru kommt allen Versicherungsnehmern zugute. Verboten im Islam sind auch Leerverkäufe und (hoch-)verzinsliche Anlagen.
Das weltweite Volumen für Takaful-Policen beziffert Ernst and Young bis 2012 auf 15 Mrd. Dollar. Der Markt wächst um rund 25 Prozent pro Jahr. Beliebt unter jungen Muslimen im Alter zwischen 25 und 40, aber auch bei nicht-muslimischen Ausländern am Golf sind laut Al-Janahi insbesondere Scharia-konforme Lebensversicherungen, die sogenannten «Family Takaful». Dabei dürfen die eingezahlten Leistungen nicht in spekulative Anlagen wie Derivate fliessen und eine Sonderabgabe Ta?abaru kommt allen Versicherungsnehmern zugute. Verboten im Islam sind auch Leerverkäufe und (hoch-)verzinsliche Anlagen.
Swiss Life zögert, Swiss Re mit dabei
Im Mittleren Osten und Nordafrika gibt es über 100 Takaful-Anbieter, doch sind die meisten von ihnen noch Start-Ups. Hauptmärkte sind Saudiarabien und der Iran mit 32 respektive 16 Takaful-Operatoren. 23 Marktteilnehmer sind in Südostasien basiert. In Europa sind in Grossbritannien und Luxemeburg jeweils ein Anbieter islamischer Assekuranzen zugelassen.
Im Mittleren Osten und Nordafrika gibt es über 100 Takaful-Anbieter, doch sind die meisten von ihnen noch Start-Ups. Hauptmärkte sind Saudiarabien und der Iran mit 32 respektive 16 Takaful-Operatoren. 23 Marktteilnehmer sind in Südostasien basiert. In Europa sind in Grossbritannien und Luxemeburg jeweils ein Anbieter islamischer Assekuranzen zugelassen.
Der grösste Lebensversicherer der Schweiz Swiss Life lotet bereits seit 2008 die Optionen in dem religiösen Segment aus, zögert jedoch noch mit dem Einsatz entsprechender Produkte. Swiss Re ist mit einer islamischen Rückversicherung Re-Takaful seit Jahren im Geschäft. Von der Zentralbank in Malaysia erhielt Swiss Re im Oktober 2009 eine Lizenz für den Vertrieb von islamisch korrekten Lebens-Rückversicherungen (Family Re-Takaful) in Kuala Lumpur.
