IT-Trends 2010: Steigende IT-Industrialisierung schafft Spielräume
Das ergab die jährliche Capgemini IT-Trends Studie. Für die nunmehr achte Ausgabe hat das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen im November 2009 die IT-Verantwortlichen von 133 Konzernen und grossen Mittelständlern im deutschsprachigen Raum befragt. Während viele Virtualisierungsprojekte allerdings bereits in die Betriebsphase übergegangen sind, laufen die Massnahmen zur Erhöhung der Informationsqualität häufig gerade erst an.
Projekte rund um Identity und Access Management
«Damit dominieren in diesem Jahr Projekte, die das Ziel haben, aus den bereits gesammelten Daten zusätzlichen Mehrwert für das Geschäft zu generieren. Die IT spielt also eine immer grössere Rolle bei der Umsetzung der unternehmerischen Ziele», kommentiert Stefano Trentini, Geschäftsführer der Capgemini Technologie-Einheit Capgemini sd&m in der Schweiz. Neu aufgesetzt werden in diesem Jahr auch viele Projekte rund um Identity und Access Management sowie Unified Communications-Lösungen. Themen wie Social Networking Tools, öffentliche Blogs oder Microblogging geniessen zwar einen Aufmerksamkeitswert, rangieren aber in der alltäglichen IT-Praxis auf den hinteren Plätzen.
Industrialisierungsindex: Mehr Vorreiter als Nachzügler
Bei der Industrialisierung ihrer IT sind die Unternehmen im vergangenen Jahr einen grossen Schritt vorangekommen. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer erzielte überdurchschnittliche Ergebnisse und wurde im Gesamtindex als Industrialisierungs- Vorreiter («Leader») eingestuft (2009: 34,7 Prozent). Am anderen Ende der Skala bewegen sich die Industrialisierungs-Nachzügler («Follower»), die in diesem Jahr 30 Prozent der Teilnehmer ausmachen (2009: 45,3 Prozent). Als Kriterien für die Berechnung des Indexes wurden die Eigenleistungstiefe sowie der Grad der Automatisierung und Standardisierung von Hardware, Software und Prozessen ermittelt.
Industrialisierungs-Vorreiter kämpfen
Während die IT-Abteilungen von Industrialisierungs-Vorreitern schlank aufgestellt sind und viele Leistungen von externen Dienstleistern erbracht werden, haben Industrialisierungs-Nachzügler eine hohe Zahl eigener Mitarbeiter und lagern wenig aus. Dementsprechend unterschiedlich sind die Probleme der beiden Gruppen: Die einen (Leader) kämpfen vor allem mit zu vielen Externen im Verhältnis zu eigenen Mitarbeitern sowie mit interner Politik. Die anderen (Follower) stehen in erster Linie vor organisatorischen Herausforderungen wie der Bewältigung der vielen Projekte, die gleichzeitig durchgeführt werden müssen, zu wenig internen Ressourcen sowie unklaren Projektzielen. «Viele Industrialisierungs- Nachzügler haben im vergangenen Jahr das Change Management versäumt, das sie jetzt dringend nachholen müssen. Die meisten Vorreiter hingegen haben diesen Prozess bereits abgeschlossen und können sich jetzt neuen Themen zuwenden», so Stefano Trentini.
Eigenleistungstiefe drastisch gesunken
Die Eigenleistungstiefe ist in allen Bereichen von der Anwendungsentwicklung (2010: 33,1 Prozent, 2009: 44,5 Prozent) über das Anwendungsmanagement (2010: 47,5 Prozent, 2009: 63,9 Prozent) bis zum Infrastrukturmanagement (2010: 49,6 Prozent, 2009: 60,9 Prozent) stark gesunken. Eine Ursache dafür war die Krise des vergangenen Jahres und die daraus resultierenden knappen Budgets. «CIOs waren gezwungen, schnell zu handeln. Sie mussten ihre IT-Abteilungen effizienter aufstellen und Fixkosten reduzieren. Der Lohn der Anstrengung ist, dass heute flexibler und schneller auf Budget-Kürzungen reagiert werden kann», erklärt Herbert Hensle, Vice President bei Capgemini Consulting in der Schweiz. (capgemini/mc/ps)
Über Capgemini
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