Italiens Notenbankchef Fazio zurückgetreten

Der Chef der Banca d’Italia war zuletzt wegen des Verdachts von Insidergeschäften in die Kritik geraten. Fazio steht bereits seit dem Sommer in der Kritik, als bekannt geworden war, dass er sich beim Übernahmekampf um die italienische Banca Antonveneta parteiisch verhalten haben soll. Er habe die niederländische Großbank ABN Amro gegenüber dem kleineren italienischen Mitbewerber Banca Popolare Italiana (BPI) benachteiligt, lautete der Vorwurf.


Wegen Insidergeschäften unter Druck
Vor wenigen Tagen war Fazio jetzt erneut in die Schlagzeilen geraten, nachdem italienische Medien berichtet hatten, er habe im Zuge des Übernahmekampfes um die Banca Antonveneta vertrauliche Informationen an Mitarbeiter des inzwischen inhaftierten Ex-Chefs der BPI, Gianpiero Fiorani, weitergegeben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Verdachts von Insidergeschäften und Amtsmissbrauch.


Tommaso Padoa-Schioppa möglicher Nachfolger
Als möglichen Nachfolger nannte die Zeitung «La Repubblica» am Montag unter anderem den Wirtschaftsexperten Tommaso Padoa-Schioppa (68), der Ende Mai aus dem Direktorium der Europäischen Zentralbank ausgeschieden war und als einer der Väter des Euro gilt. Weitere Kandidaten für den Gouverneursposten seien der ehemalige Generaldirektor des Schatzamtes und jetzige Goldman-Sachs-Manager Mario Draghi (58) sowie der Direktor des Finanzministeriums Vittorio Grilli (48). (awp/mc/gh)

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