James Last – “They Call Me Hansi”


Mit 75 ist noch lange nicht Schluss! James Last legt zu seinem Geburtstag ein Album mit HipHop-, Rap-, Pop-, Rock- und Jazz-Künstlern vor: „They Call me Hansi“.

Von Patrick Gunti

Seine Melodien sind seit Jahrzehnten aus unseren Gehörgängen nicht wegzudenken. Vor 35 Jahren hatte er seinen ersten Millionen-Erfolg. Seine Auszeichnungen nehmen kein Ende: Midem-Trophäe, Bundesverdienstkreuz, Country Music Award, Goldene Kamera, Echo, Goldene Stimmgabel und diejenige aus Platin obendrein. Seine Musik wird in 150 Ländern dieser Erde gehört. 17 Platin und 206 Goldene Schallplatten liegen bei ihm zu Hause und er sagt: „Es gibt noch soviel zu tun, es gibt soviel tolle Musik, die ich gerne bearbeiten möchte.“

Über alle musikalischen Grenzen hinweg
Gesagt getan, legt James Last ein Album vor, das sämtliche Musikgrenzen und fest- gefahrene Meinungen wie „Das ist doch der Typ im weissen Anzug mit der Fönfrisur“ vollständig über den Haufen wirft. Das beginnt schon beim Cover, wo man Last als „lonesome cowboy“ mit Hut, scharzem Hemd, Cowboys-Boots und keinen Tag jünger als er ist, abgebildet hat.

Musikalisches Ereignis
Und was sich so ankündigt, wird schliesslich zu einem musikalischen Ereignis. Lasts Welthit „The Lonely Shepherd“ in einer aggressiven Version von „The RZA“ vom Wu Tang Clan! Ein einzigartiger Mix, den man nicht genug hören kann. Seine Vorliebe für Rap und HipHip zeigt Last mit Jan Delay und „Halt es fest“. Auch Herbert Grönemeyer liess es sich nicht nehmen, mit dem Musik-Monument zusammen- zuarbeiten. Er schrieb für diese Produktion speziell den Song „Live Again/Immer Und Nochmal“.

„Caruso“ als Höhepunkt
Heraussragend ist auch die Zusammenarbeit bei „Little Green Apple“ mit einem weiteren Musikstar über Jahrzehnte, Tom Jones. Und so weiter und so fort, ein Knaller folgt auf den nächsten und Nina Hagen ist ebenso dabei wie Xavier Naidoo und Till Brönner. Herauszuheben ist jedoch die Zusammenarbeit mit Luciano Pavarotti. Dieser hat „Caruso“ schon unzählige Male eingespielt, aber kaum eine Version dürfte einem so unter die Haut gehen wie diese. Pavarottis gewaltige Stimme, unterlegt nur mit Synthesizer und Geige, begleitet vom wunderbaren Spiel von Chuck Findley am Flügelhorn.

Den Abschluss macht eine alte Elvis-Presley-Aufnahme. Dieser sah sich vor Jahrzehnten nach einer Nachfolgesingle für seinen Welthit „In The Ghetto“ um, und wählte den James-Last-Song „Fool“.

Meilenstein
James Last hat musikalisch trotz seiner 75 Lenzen noch viel vor. Und man darf sich darauf freuen. Unabhängig davon ist „They Call Me Hansi“ ein später Meilenstein einer unvergleichlichen Karriere. (Vertrieb: Universal Music)


Tunde – “Tunde” 
Vor drei Jahren löste sich britische Soul-Band „Lighthouse Family“ auf. Mit Hits wie „Lifted“ oder „High“ verkaufte die Band über 10 Millionen Tonträger. Stimme und Seele der Band war Tunde, der jetzt sein erstes Solo-Album vorlegt.

Das Album bringt wenig wirklich Überraschendes. Zwar bringt der gebürtige Nigerianer seine persönliche Note ein, aber eigentlich ist das Album doch eine Fortsetzung von „Lighthouse Family“. Unverwechselbare Soulstimme, unverwechselbarer Sound – warme Klänge, irgendwie zeitlos.

So zeitlos – so eintönig
Hier kommt auf die Rechnung, wer die Musik und den Sound des ehemaligen Barkeepers aus Newcastle schon immer mochte. Aber ob sich damit neue Fans finden lassen, ist doch fraglich. Denn so zeitlos der Sound auch ist, so eintönig ist er letztlich über die zehn Songs gesehen. (Vertrieb: Universal)

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