Japans Zentralbank hat Leitzinsen auf 0,3 Prozent gesenkt

Es ist das erste Mal seit sieben Jahren und sieben Monaten, dass die Bank von Japan (BoJ) die Zinsen senkte. Nur einzelne Experten hatten zuvor eine Zinssenkung zur Ankurbelung der japanischen Wirtschaft erwartet. Am Vortag wurde in Marktkreisen spekuliert, dass die japanische Zentralbank bei ihrer Ratssitzung möglicherweise den Leitzins von derzeit 0,5 Prozent senken wird – und zwar um 0,25 Prozentpunkte.


Tiefe Rezession vermeiden
Mit der Zinssenkung soll die Wirtschaft angesichts der Gefahr einer tiefen Rezession in Folge der globalen Finanzkrise gestützt werden. Im Zuge der Finanzkrise war der Aussenwert des japanischen Yen zuletzt rasant zu anderen wichtigen Währungen wie dem Dollar und Euro gestiegen, was die Börsenkurse stürzen liess und die Bilanzen der von den Exporten stark abhängigen japanischen Unternehmen stark belastet.


Übergreifen auf Japans Wirtschaft vermeiden
Zuletzt hatte sich das BoJ-Ratsmitglied Kiyohiko Nishimura am Mittwoch öffentlich geäussert und sich erneut besorgt über die weitere konjunkturelle Entwicklung des Landes gezeigt. «Es gebe das Risiko, dass sich die Situation an den internationalen Finanzmärkten und die Lage der Weltwirtschaft verschlimmern und auf die japanische Wirtschaft übergreifen könnte». Die Abwärtsrisiken hätten sich für die japanische Wirtschaft erhöht.


Weitere Senkung
Die US-Notenbank hatte bereits zur Wochenmitte im Zuge der Turbulenzen an der Wall Street ihren Leitzins zum zweiten Mal innerhalb nur eines Monats deutlich reduziert. Der Zinssatz sinkt um 0,5 Punkte auf nunmehr 1,0 Prozent. Japans Zentralbank hatte den Leitzins im Februar 2007 um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent erhöht. Es war die erste Erhöhung seit Juli 2006, als die BOJ nach sechsjähriger Null-Zins-Politik den Satz für Tagesgeld auf 0,25 Prozent anhob. (awp/mc/th/02)

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