Jelmoli: Von Opel stellt Aufspaltung in Frage – ao GV angedroht

Das Vorhaben, Jelmoli in eine Immobilien- und eine Investmentgesellschaft aufzuteilen, unterstütze er weiterhin, teilte von Opel über seine Investmentgesellschaft Pelham am Montag mit. Sollte die Aufteilung aber aufgrund der Opposition einiger Minderheitsaktionäre nicht durchsetzbar sein, behalte sich Pelham vor, die Unterstützung zurückzuziehen. «Juristische Auseinandersetzungen könnten den Konzern lähmen und unnötig finanziell belasten», heisst es in der Mitteilung. Deshalb sei es für Pelham auch denkbar, den Status Quo beizubehalten. Dafür spreche die stabile Entwicklung des Konzerns in den letzten Jahren.


Misstrauensvotum
Mit seiner Stellungnahme reagierte der deutsche Investor Georg von Opel auf ein Misstrauensvotum einer Aktionärsgruppe am vergangenen Freitag: Die vier Hedge-Fonds, die nach eigenen Angaben 17% am Aktienkapital an Jelmoli besitzen, werfen dem Verwaltungsrat vor, Informationen unter Verschluss zu halten. Sie fordern die Einsetzung von unabhängigen Sachverständigen, um den Verwaltungsrat zu kontrollieren. Dies lehnte der Verwaltungsrat am Montag umgehend ab, unter anderem weil der Antrag zu spät für die Generalversammlung vom kommenden Mittwoch eingereicht worden sei. Daraufhin drohte die Gruppe, eine ausserordentliche Generalversammlng einzuberufen, um über das Traktandum abzustimmen.


Begehrlichkeiten
Bereits Mitte Mai hatte die gleiche Aktionärsgruppe bekannt gegeben, an der Generalversammlung eine Sonderdividende, ein Aktienrückkaufsprogramm und einen Aktiensplit zu verlangen. Nun fordert von Opel die vier Hedge-Funds auf, ihre Pläne offen zu legen: Sie sollten allen Aktionären und der Öffentlichkeit Klarheit über ihren Plan für die Zukunft von Jelmoli verschaffen, heisst es in der Pelham-Mitteilung. Laut Pelham ist zu befürchten, dass einzelne Minderheitsaktionäre eine schrittweise Liquidierung des Konzerns anstreben. Pelham unterstütze solche Pläne in keiner Weise.


Unklare Zukunft
Über die Zukunft von Jelmoli herrscht schon seit geraumer Zeit Unklarheit. Ursprünglich sollte das Immobiliengeschäft der Gruppe an ein israelisches Konsortium verkauft werden. Der Verkauf platzte im vergangenen Oktober, nachdem der Käufer wegen der Finanzkrise nicht mehr in der Lage war, den vereinbarten Preis zu zahlen. Im April gab der Verwaltungsrat dann das aktuelle Vorhaben bekannt, Jelmoli in eine Immobilien- und eine Investmentgesellschaft zu trennen und eine Einheitsaktie einzuführen. Zurzeit hält von Opel über Pelham die Mehrheit der Stimmkraft, aber nicht des Kapitals. Den Verlust seiner Vormachtstellung nach der Einführung der Einheitsaktie soll von Opel mit einer Prämie abgegolten werden. (awp/mc/ps)

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