Julius Bär 2003 mit halbiertem Reingewinn


Die Gruppe unter der Julius Bär Holding AG hat im Geschäftsjahr 2003 bedingt durch Sonderposten einen rückläufigen Reingewinn von 82 Millionen Franken (-55%) erzielt. Der Bruttogewinn sank auf 272 (i.V. 290) Millionen Franken.


«Grund zur Zuversicht, aber kein Anlass zur Euphorie»: CEO Walter Knabenhans. (pd)
Dies teilte die Privatbank am Mittwoch mit. Die Kundenvermögen stiegen hingegen um 12 Prozent auf 116 Milliarden Franken, dabei wurde ein Netto-Neugeldzuwachs von 5,2 Milliarden Franken erreicht. Das Wachstum der Kundenvermögen ist durch Währungseinflüsse um 2,6 Milliarden Franken geschmälert worden.Einmalige Restrukturierungskosten und Aufwendungen
Zum Gewinnrückgang geführt hätten die Trennung von den Brokeraktivitäten sowie einmalige Restrukturierungskosten und Aufwendungen. Ohne diese ausserordentlichen Posten beläuft sich der Reingewinn auf 195 (183) Millionen Franken, heisst es. Das Geschäftsjahr habe im Zeichen der Konsolidierung gestanden, wird VR-Präsident Raymond J. Bär in der Mitteilung zitiert. Der Nettobetriebsertrag sank um 9 Prozent auf 1,0 Milliarden Franken. Hier habe sich das weltweit tiefe Zinsniveau, die niedrigeren durchschnittlichen Kundenvermögen sowie die nach wie vor tieferen Handelsvolumen niedergeschlagen.Ertrag aus Zinsgeschäft rückläufig
Im Zinsgeschäft resultierte ein Ertrag von 120 Millionen Franken (-21%), im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ein Erfolg von 740 (-11%). Die vermögensabhängigen Gebühren gingen um 5 Prozent auf 641 Millionen Franken zurück, während die umsatzabhängigen Kommissionen – bedingt durch den Verkauf des Brokerage-Geschäfts – um 21 Prozent auf 249 Millionen Franken abnahmen.Tieferer Personalaufwand
Auf der Aufwandsseite sank der Geschäftsaufwand um 10 Prozent auf 748 Millionen Franken, wobei der Personalaufwand aufgrund des gesunkenen Personalbestands um 54 Millionen Franken auf 506 Millionen Franken zurückging.Dividende von 6 Franken je Inhaberaktie
Angesichts der komfortablen Eigenmittelausstattung der Gruppe werde die prozentuale Gesamtausschüttung in Form von Dividenden und Aktienrückkaufen zulasten der Reserven erhöht, heisst es. Es soll die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 6 Franken je Inhaberaktie bzw. von 1,20 Franken je Namenaktie erfolgen, heisst es.Neues Aktienrückkaufprogramm
Zudem wird ein neues Aktienrückkaufprogramm lanciert: Es sollen bis Ende Februar 2005 Inhaberaktien im Gesamtwert von maximal 65 Millionen Franken zurückgekauft werden. Das Aktienrückkaufprogramm 2003/04 sei hingegen abgeschlossen worden. Im Rahmen dieses Programms sind Inhaberaktien im Gesamtwert von ebenfalls 65 Millionen Franken zurückgekauft worden. Mit der Fortsetzung des Programms soll die Eigenkapitalbasis langfristig aktiv bewirtschaftet werden, heisst es.Ausbau des Anteils der Vermögensverwaltungs-Mandate
Künftig will die Bank den Anteil der Vermögensverwaltungs-Mandate kontinuierlich ausbauen. Gleichzeitig soll im April 2004 eine differenziertere Preisstruktur eingeführt werden, um die Dienstleistungen für den Kunden wie die Banken selber effizienter zu gestalten. Man habe sich entschieden, das Standard-Bankenpaket Avaloq im Backoffice zu implementieren und die Banking-Plattform nicht auszulagern.Knabenhans verhalten optimistisch
Für die Zukunft zeigte sich Julius Bär verhalten optimistisch: «Es gibt Grund zur Zuversicht, aber keinen Anlass zur Euphorie», wird CEO Walter Knabenhans in der Mitteilung zitiert. Die Entwicklung der betreuten Kundenvermögen und des Neugelds hätten sich im 2. Semester gesamthaft positiv entwickelt. «Unsere Bemühungen zur Verbesserung der Ertragslage und die Kostendisziplin werden die positiven Effekte dieses Wachstums verstärken», fügte er hinzu. (awp/scc/pds)





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