«Klima der Angst» bei Swisscom IT Services?

Die Anschuldigungen beziehen sich auf die bereits im vergangenen Jahr eingeleiteten Umstrukturierungen bei SCIS, die den Abbau von 45 Stellen zur Folge hatten, wie inside-it.ch am vergangenen Freitag berichtete. Laut ‹Handelszeitung› reduzierte sich die Zahl der Vollzeitstellen im vergangenen Jahr um «knapp 100» auf derzeit 2600.
 
Führungsstil zahlt sich aus
SCIS-Sprecher Martin Schweikert präzisiert gegenüber inside-it.ch: «Die 45 Vollzeitstellen wurden erst jetzt abgebaut, sie betreffen also nicht das Jahr 2007.» Tatsächlich seien 2007 um die 90 Stellen abgebaut worden, so Schweikert. Allerdings sind darin auch die rund 60 Angestellten mitgerechnet, die im Rahmen der Auslagerung der SCIS-Einheit PrintServices zur Post (DocumentServices) gewechselt haben. Netto hat SCIS also von 2006 bis 2007 lediglich 30 Stellen abgebaut.
 
SCIS wieder auf Kurs
Restrukturierungen kommen bei den Betroffenen selten gut an. So erstaunt es nicht, dass nun nach dem Abbau von 45 weiteren Stellen kritische Stimmen zu hören sind. Der Erfolg gibt der SCIS-Führung aber recht: Der IT-Dienstleister steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz mit externen Kunden um 24,3 Prozent von 346 auf 430 Millionen Franken. SCIS ist seit dem Antritt des neuen Chefs Eros Fregonas vor bald einem Jahr wieder auf Kurs. Frühere Schwierigkeiten (SBB, KPT, simap2) scheinen vergessen. Auch die ‹Handelszeitung› konstatiert, dass sich der neue Führungsstil auf der Bilanz-Seite auszahlt.
 
Verlust von Erfahrung als Bumerang
CEO Fregonas muss sich dennoch den Vorwurf gefallen lassen, dass er mit seinem Führungsstil den Verlust von Wissen und Erfahrung provoziert hat. Dieser Verlust werde sich «mittelfristig als Bumerang erweisen», wird ein Kaderangestellter in der ‹Handelzeitung› zitiert. Die Solidarität und Verbundenheit der Angestellten mit dem Unternehmen sei noch nie so gering gewesen wie heute.
 
Fregonas sagt jedoch gegenüber der ‹Handelszeitung›, dass interne Stimmungsbarometer einen positiven Trend zeigten. Selbstverständlich habe es aber einige Mitarbeitende, die sich mit der neuen Unternehmenskultur nicht mehr identifizieren könnten. Diese müssten sich entscheiden, sich stärker an Performance zu orientieren und effizienter zu werden oder die Firma zu verlassen. «Das Management-Team musste massive Veränderungen einleiten, um marktorientiert arbeiten zu können. Das fordert von jedem Einzelnen eine bestimmte Attitüde», wird Fregonas zitiert. (Inside-IT/mc)

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