Kräftiges Wachstum der Gesundheitskosten

Dieser Anteil ist seit längerem stabil, wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte. Nur die USA und Frankreich wenden einen grösseren Anteil des BIP für die Gesundheit auf – laut OECD-Zahlen 2006 15,3 respektive 11%. In Deutschland lag der Anteil bei 10,6%. Die Gesundheitskosten hatten 2003/04 die 50 Mrd Grenze überschritten, 2006 lagen sie bei 52,8 Mrd CHF. 2005 und 2006 waren sie um 2 respektive 1,4% gewachsen. Der Trend eines verlangsamten Kostenwachstums der letzten Jahre sei nun vorerst gestoppt, stellt das BFS fest.


Kosten für ambulante Spitalbehandlungen starkt gestiegen
Überdurchschnittlich stark gestiegen sind die Kosten für Spitäler und sozialmedizinische Institutionen wie Pflegeheime für Betagte, Behinderte und Chronischkranke – nämlich um je knapp 6%. Dabei stiegen die Kosten für die ambulanten Spital-Behandlungen stärker als jene für die stationären. Auf Spitäler und sozialmedizinische Institutionen entfallen seit Jahren über die Hälfte der Gesundheitskosten.


Mehr Beherbergungstage in Pflegeheimen
Bei den Spitälern seien nach einem moderaten Kostenwachstum der letzten Jahre 2007 vor allem der Aufwand für medizinisches Material und für Investitionen gestiegen, sagte Mario Morger vom BFS auf Anfrage. Bei den Pflegeheimen seien 2007 die Anzahl der Beherbergungstage um 4,3% gestiegen, was die Kosten in die Höhe trieb.


Kosten: Löwenanteil entfällt auf Sozialversicheungen
In der ambulanten Behandlung lag das Kostenwachstum mit 3,5% etwa im langjährigen Schnitt. Bei den Spitex-Diensten alleine wuchsen die Kosten dagegen überdurchschnittlich um 6,3%. Die ambulante Behandlung macht seit Jahren knapp einen Drittel der Gesundheitskosten aus. Den Löwenanteil der Gesundheitskosten – knapp 43% – finanzieren die Sozialversicherungen. Etwas über 30% berappen die privaten Haushalte, 16,5% zahlt der Staat und etwas über 9% die Privatversicherungen.


Jährliche Steigerungsraten von 3,1 Prozent
Zwischen 2002 und 2007 sind die Gesamtkosten des Gesundheitswesens jährlich um durchschnittlich 3,1% gestiegen. Die Sozialversicherungen, als grösste Direktfinanzierer des Gesundheitswesens, haben mit einer jährlichen Steigerung von 4,6% den Hauptanteil der Kostensteigerungen übernommen. 2007 trugen sie 4,4% der Kostensteigerung, was etwas unter dem Fünfjahres-Schnitt liegt. Andererseits ist die Finanzierung durch die Privatversicherungen und den Staat 2007 überdurchschnittlich gestiegen. (awp/mc/ps/18)

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