Kraft wächst kräftig dank Cadbury

«Die Eingliederung von Cadbury läuft sehr gut», sagte Rosenfeld am Donnerstag in Northfield (US-Bundesstaat Illinois). Allerdings geht der Zusammenschluss tüchtig ins Geld. Nur die Einnahmen aus dem gleichzeitigen Verkauf des nordamerikanischen Pizzageschäfts an den Schweizer Rivalen Nestlé verhinderten einen Gewinneinbruch.


Börsianer enttäuscht
Unterm Strich verdiente Kraft 1,9 Milliarden Dollar, davon stammten 1,6 Milliarden Dollar aus dem Pizza-Verkauf. Im Vorjahreszeitraum hatte Kraft 660 Millionen Dollar verdient. Die Amerikaner hatten Cadbury nach langem Ringen Anfang des Jahres geschluckt. Sie zahlten 11,5 Milliarden Pfund (13,2 Mrd Euro) für den traditionsreichen Schokoladen-Produzenten. Die Börsianer waren trotz der recht guten Zahlen enttäuscht. Denn für das weitere Jahr äusserte sich Rosenfeld ihrer Meinung nach allzu vorsichtig. Sie erwartet ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von 4 Prozent und ein Ergebnis je Aktie von mindestens 2,35 Dollar. Im vergangenen Krisenjahr hatte Kraft 2,03 Dollar je Aktie verdient und 40,4 Milliarden Dollar umgesetzt.


Geschäft in Schwellenlländern legt um zwei Drittel zu
Gemeinsam ist die amerikanisch-britische Allianz näher an den Weltmarktführer Nestlé herangerückt. Bei Süsswaren konnten sie sogar aufschliessen. Kraft und Cadbury vereinen so bekannte Marken wie Milka, Toblerone oder Dairy unter einem Dach. Zu Nestlé gehören unter anderem Kit Kat und Smarties. Vor allem ausserhalb Nordamerikas machte sie die Übernahme bemerkbar. So legte das Geschäft in den Schwellenländern um zwei Drittel zu. Auch in Europa ist Cadbury stark vertreten, im Heimatmarkt Grossbritannien sowieso. Die Kraft-Pläne, dort ein Werk zu schliessen, hatten auf der Insel für Empörung gesorgt. (awp/mc/ps/36)

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