Trotz eines Umsatzplus musste Kudelski im ersten Halbjahr einen Verlust von 17,9 Mio. Franken hinnehmen. Damit hat Kudelski die Prognosen der Analysten getroffen. Die Aussichten für das Gesamtjahr bleiben vage.
Von Christof Moser
(Foto: Keystone)
Die Analysten waren ganz treffsicher, was die Resultate von Kudelski angeht, als sie dem Westschweizer Unternehmen einen Verlust von 15 bis 18,7 Millionen Franken für das erste Halbjahr 2002 prognostizierten. 17,9 Millionen Franken Verlust sind es dann geworden. Unschön für CEO und Verwaltungsratspräsident André Kudelski, der bis vor kurzem noch auf heile Wirtschaftswelt machte.
Gesteigerter UmsatzDen Umsatz konnte Kudelski im ersten Semester zwar um 4,5 Prozent auf 165,7 Millionen Franken steigern. Höhere Kosten führten aber zu einem Betriebsverlust von 14,2 Millionen Franken. Die Schwäche von US-Dollar und Euro gegenüber dem Franken habe nicht nur den Umsatz, sondern auch das operative Ergebnis signifikant negativ beeinflusst, schreibt Kudelski in der Medienmitteilung.
Hohe Kosten für Digital-TV-SektorDer Ebit sei aber auch durch Kosten in Zusammenhang mit dem digitalen TV-Sektor entstanden, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Diese Kosten seien durch Vorleistungen auf den erwarteten Aufschwung im zweiten Semester 2002 entstanden. Im Digital-TV-Bereich seien insbesondere in Spanien und Grossbritannien tiefere Umsätze erzielt worden. Der Bereich physische Zugangskontrollen habe sich hingegen erwartungsgemäss entwickelt, schreibt Kudelski in der Medienmitteilung.
Kudelski 1. Halbjahr: Kennzahlen im Überblick 1. Halbjahr 20021. Halbjahr 2001±_in_%Umsatz165’736158’660+4,5Ebitda20526’868-99,2Ebit-14’16019’595-172,2Gewinn-17’89521’843-181,9Alle Zahlen in Tausend Franken
Gute Geschäfte in AsienWährend sich in den USA der Umsatz im Rahmen der Erwartungen bewege, seien die Verkäufe in Europa enttäuschend ausgefallen. In Asien könne das Unternehmen ein markantes Umsatzplus verbuchen.
Keine weiteren Anpassungen bei den AussichtenFür das Gesamtjahr 2002 erwartet Kudelski einen Umsatz zwischen 400 und 450 Millionen Franken. Der Reingewinn (ohne ausserordentliche Faktoren) soll, wie Ende August angekündigt, zwischen 5 und 25 Millionen Franken betragen.
