Kunsthaus Aarau: Tempi passati

Der Blick richtet sich aber weit über die lokale Geschichte hinaus auf das kulturelle und gesellschaftliche Umfeld, in dem sich Kunstmuseen behaupten.


Der Aargauische Kunstverein und das Aargauer Kunsthaus blicken im Jubiläumsjahr 2010 auf eine bewegte Geschichte zuru¨ck. Die Ausstellung «Tempi passati», die schon im Titel sowohl Bedauern als auch Erleichterung zum Ausdruck bringt, thematisiert diese Geschichte mit ebensoviel Respekt wie Distanz, mit Reminiszenzen an Vergangenes, aber auch mit der Bereitschaft, Historisches aus heutiger Sicht neu zu betrachten. Wichtige Ereignisse wie die Gru¨ndung des Kunstvereins, die Errichtung eines alle Sparten umfassenden Gewerbemuseums in Aarau, der Bau des Kunsthauses und die Museumserweiterung werden in einem grösseren Kontext beleuchtet.


Die Ausstellung entwickelt sich in engem Dialog mit der Sammlung. Werke aus den reichen Beständen des Aargauer Kunsthauses werden kombiniert mit Fotografien, Plakaten, Katalogen und Zeitschriften aber auch mit Dokumenten vom äusseren Rand der Kunst und des Kunstbetriebs. Auf sinnliche Art und Weise wird damit anschaulich, wie sich das kulturelle Umfeld verändert und damit auch die Anspru¨che an ein Museum und seine Trägerschaft. Der Kunstverein und das Kunsthaus erscheinen im Spannungsfeld ku¨nstlerischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Veränderungen.


Exemplarisch wird dabei deutlich, wie aus der Idee eines kleinen eingeschworenen Kreises ein tragender Pfeiler eines erweiterten kulturellen Selbstverständnisses unserer Gesellschaft hervorgegangen ist. Der Blick der Ausstellung weitet sich damit u¨ber die lokale Kunstgeschichte hinaus und fokussiert den Umgang mit Kunst im Wandel der Zeit. (ha/mc/th)

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