Kunsthaus Zürich: Aleksandra Mir – Switzerland and Other Islands
Schon früh in ihrer künstlerischen Laufbahn beschäftigte sich die Künstlerin mit Kartografie und hinterfragte in Form von Fotoarbeiten, Film und Performances deren gängige Bedeutung. Ausgehend von industriell hergestellten Landkarten zeichnete Mir in der Serie «The World from Above» beispielsweise Ansichten von ganz unterschiedlichen Orten: Beliebte Ziele der Tourismusbranche, wie der Tower of London, wechselten sich ab mit dem Gaza-Streifen und anderen politisch brisanten Gebieten.
Die Schweiz im Fokus
Für die Ausstellung im Kunsthaus Zürich wählt Aleksandra Mir die Schweiz als Motiv. Unter dem Titel «Switzerland and Other Islands» realisiert sie eine Reihe grossformatiger Zeichnungen und untersucht die verschiedenen Bedeutungen des Motivs «Insel»: politisch-soziologisch, mythologisch und symbolisch. Formal erinnern ihre Werke an eine comicartige, fast schon kindlich naive Formensprache. Durch die Wahl des Motivs, des Ausschnitts, die Veränderung des Massstabs und die Kombination kartografischer Elemente mit dekorativen Formen, die sie umrahmen, hinterfragt Mir die Gültigkeit gängiger Darstellungsmodelle. Dabei geht sie wie eine Feldforscherin vor, vertieft sich in die Grafische Sammlung des Museums und bezieht Werke daraus in ihre Arbeit mit ein.
Die grosse Verwirrung und die Orientireung
Wenn Geschichten nicht mehr wahr sind
Insofern knüpfen die neuen, extra für die Ausstellung im Kunsthaus Zürich geschaffenen Zeichnungen an frühere Arbeiten an. Die Ausstellung wird von Mirjam Varadinis kuratiert und von einer kleinen Publikation begleitet.
Aleksandra Mir ist in Polen geboren, schwedische Staatsbürgerin und lebte während der letzten 15 Jahre in New York, wo sie Kunst und Anthropologie studierte. Zur Zeit wohnt sie in Palermo, Sizilien. (khz/mc/th)