Liberty Global kauft Cablecom

Mit den Cablecom-Aktionären sei eine Einigung erzielt worden, um den Kabelnetzbetreiber vollständig zu übernehmen, teilte Liberty am Freitag mit. Der erst am Vortag für den 13. Oktober angekündigte Börsengang von Cablecom sei abgesagt worden, bestätigte der Sprecher der Schweizer Börse SWX, Werner Vogt, auf Anfrage. Der Angebotspreis liege unter der Kapitalisierung von 2,9 Mrd bis 3,5 Mrd CHF, die Cablecom bei einem Börsengang aufgewiesen hätte.


Börsengang fällt ins Wasser
Cablecom hatte am Vortag angekündigt, dass die bisherigen Aktionäre bis zu 81 Prozent ihrer Aktien an der Börse verkaufen wollten. Dies hätte ihnen zwischen 2 Mrd und 2,83 Mrd CHF in die Schatullen gespült. Der grösste hiesige Kabelnetzbetreiber befindet sich zu 53% in den Händen der drei Beteiligungsgesellschaften Apollo Management, Goldman Sachs Capital Partners und TowerBrook Capital Partners. Die Anteile sind etwa gleich gross. Das restliche Kapital ist im Besitz von mehreren Banken.


Zu Kabel-Mogul John Malone
Die Banken und Beteiligungsgesellschaften haben Cablecom im November 2003 vom in Geldnot geratenen britisch-amerikanischen Telekomkonzern NTL gekauft und damit vor dem Untergang gerettet. Der Einstieg von Liberty ist keine Überraschung. Der gemäss eigenen Angaben grösste Kabelnetzkonzern ausserhalb der USA sucht Wachstumsmöglichkeiten in Europa und hatte bereits mehrfach versucht, Cablecom zu übernehmen. Liberty gehört zum Reich des Kabel-Moguls John Malone mit 14,9 Mio Kunden. Cablecom passe perfekt zu Liberty, hiess es weiter. Der US- Konzern sei in 11 von 14 europäischen Märkten der grösste Breitband- Kabelanbieter.

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