Life Sciences und Finanzplatz: Basel, Genf und Zürich sollen zusammenrücken

Den Fortschrittsbericht legte die vom früheren BAK-Basel-Economics-Chef Christoph Koellreuter initiierte und von Unternehmen und Behörden getragene Plattform «metrobasel» zum vierten Mal vor. Verwiesen wird darin auf die Verantwortung der Regionen Basel, Genf und Zürich für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.


«Gebot der Stunde»
Die dort angesiedelten Schlüsselbranchen Life Sciences und Finanzen trügen rund 20 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, hiess es in einer Mitteilung. Dass sich die politischen Entscheidsträger der drei Regionen gemeinsam für gute Rahmenbedingungen einsetzten, sei gerade angesichts der Finanzkrise «ein Gebot der Stunde».


Life Sciences (noch) hervorragend positioniert
Noch seien die Life Sciences in der Schweiz hervorragend positioniert: Weltweit wiesen die Regionen Basel, Genf und Zürich zusammen als Standort das höchste Wachstum in dieser Branche auf. Die Region Basel ist zudem mit rund 36’000 Arbeitsplätzen der grösste Life-Sciences-Standort in Europa.


Finanzkrise dämpft Möglichkeiten des Finanzplatzes
Etwas weniger gut stehe der Finanzplatz da. Gemessen an der Anzahl Arbeitsplätze seien die Finanzplätze New York, Paris und London grösser als jener der Schweiz, wo zudem die Wertschöpfung seit 2’000 unterdurchschnittlich gewachsen sei. Auch dürften künftige Möglichkeiten wegen der Finanzkrise gedämpfter sein.


Sehr gute Rahmenbedingungen
Im Europa-Vergleich fänden beide Branchen in den drei Regionen indes sehr gute Rahmenbedingungen vor, so betreffend Regulierungen, Forschungsqualität der Hochschulen, Lebensqualität und Steuerbelastung. Die USA stünden aber bei den Pharma-Regulierungen und Hochschulen besser da, und künftig kämen wohl auch Konkurrenten aus Asien hinzu.


Koordiantionsbedarf bei Bahnverbindungen
Koordinationsbedarf zwischen den drei Regionen gebe es zudem bei den Bahnverbindungen: Diese müssten im Dreieck Basel-Genf-Zürich unbedingt verbessert werden, damit die drei Regionen gegenseitig von ihren Stärken profitieren könnten. Zudem würden Zürich und Genf nur so einen adäquaten Anschluss an Hochgeschwindigkeitsnetze über Basel erhalten.


Die Region Basel suche zudem verstärkt die Kooperation mit Genf und Zürich, da die Life Sciences in der Region praktisch nur im Schweizer Teil eine «Erfolgsgeschichte» seien. Grund seien bessere Pharma- und Arbeitsmarktregulierungen und die geringere Steuerbelastung als im benachbarten Ausland. (awp/mc/pg/26)

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