Lindt&Sprüngli: EBIT und Reingewinn 2008 gesteigert

Beim Betriebsgewinn (Stufe EBIT) legte der Premiumschokoladen-Hersteller im Berichtsjahr um 3,0% auf 361,2 Mio CHF zu, beim Reingewinn um 4,4% auf 261,5 Mio CHF. Die entsprechenden Renditen stiegen auf 12,3 (11,9)% bzw. 8,9 (8,5)%. Die Markterwartungen wurden damit leicht übertroffen, haben Analysten doch im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen EBIT von 355,1 Mio sowie einen Reingewinn von 258,4 Mio CHF geschätzt.


Überdurchschnittliches Wachstum
Bereits Ende Januar hatte Lindt & Sprüngli den Umsatz 2008 vermeldet: Er blieb in Franken praktisch unverändert bei 2,937 Mrd (+5,8% in Lokalwährungen). Ungeachtet des schwierigen Marktumfelds, das sich im zweiten Halbjahr 2008 noch weiter verschärft habe, sei es aber gelungen, überdurchschnittlich zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen, heisst es. Im Jahr 2008 sei die Schokoladenindustrie dabei nicht nur mit einer sich stetig verschlechternden Konsumentenstimmung, sondern auch mit äusserst volatilen Rohstoffpreisen und Währungsschwankungen konfrontiert gewesen.


«Position der Stärke«
Die Bilanz per Ende 2008 widerspiegle aber eine Position der Stärke, schreibt das Unternehmen. Die Eigenkapitalquote lag bei 61,4% (Vorjahr 56,3%) und das Unternehmen verfügte den Angaben zufolge über eine Netto-Liquidität von rund 110 Mio CHF. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung daher auch die Ausschüttung einer höheren Dividende von 360 (VJ 330) CHF pro Namenaktie und 36,00 (33,00) CHF pro Partizipationsschein.


2009 ein Übergangsjahr
Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen allerdings ein Übergangsjahr, in dem die Langfristziele nicht erreicht werden. Die Firma rechnet 2009 mit einem organisches Wachstum von 2 bis 5% und einem EBIT von 260 bis 280 Mio CHF. Spätestens nach 2010 sollen die Langzeitziele (jährliches organisches Wachstum von 6 bis 8%, Verbesserung der EBIT-Marge von 20 bis 40 Basispunkten) auf Ebene der erreichten Profitabilität 2008 aber wieder angestrebt werden, heisst es.


Volatile Rohstoffpreise erwartet
Die Verschlechterung der konjunkturellen Rahmenbedingungen werde sich im laufenden Jahr weiter zuspitzen, die Situation auf den Arbeitsmärkten beeinträchtigen und sich somit negativ auf den Gesamtkonsum auswirken, begründet das Unternehmen das Übergangsjahr. Das Unternehmen geht auch davon aus, dass die Rohstoffpreise (insbesondere Kakao) wiederum sehr volatil sein werden.


Zahlreiche Massnahmen
In diesem Umfeld wolle man entsprechende Massnahmen zur Unterstützung des langfristigen Umsatz- und Gewinnwachstums treffen. Dazu gehören eine unveränderte oder gar höhere Marketingunterstützung von Märkten mit hohem Wachstumspotential und neuen Geographien, Investitionen in Produktionsanlagen in den USA, Erarbeitung von Synergien in der Gruppe im Produktions-, Logistik- und Administrations-Bereich wie auch die Restrukturierung der US Ladenkette.


Vorübergehende Ertragsminderung wird in Kauf genommen
Lindt & Sprüngli setze aber weiterhin auf ihr bewährtes Geschäftsmodell und nehme die vorübergehende Ertragsminderung «bewusst in Kauf». Die Unternehmensgruppe gibt sich zuversichtlich, dass diese Strategie erfolgreich sein wird.


Elisabeth Gürtler soll Einsitz im VR nehmen
Zudem vermeldet das Unternehmen einen geplanten Wechsel im Verwaltungsrat. Als Nachfolgerin des zurücktretenden Peter Baumberger soll Elisabeth Gürtler aus Wien neu in das Gremium gewählt werden. Sie sei eine weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus bekannte Persönlichkeit, die sich insbesondere als Geschäftsführerin der Hotels Sacher in Wien und Salzburg (Sachertorte) einen hervorragenden Namen gemacht habe. (awp/mc/pg/13)

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