Londoner Börse übernimmt Borsa Italiana für rund 1,6 Milliarden Euro

Beide Börsen hätten sich geeinigt, ein entsprechendes Angebot der LSE nun offiziell den Aktionären der Borsa Italiana vorzulegen, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung.


Besserer Zugang zu internationalem Kapital
Danach bietet die LSE für eine Borsa-Aktie 4,9 ihrer eigenen Anteilsscheine. Mit der Zustimmung der Aktionäre werde gerechnet, sagten Londoner Analysten. Laut BBC erklärte der Gouverneur der Bank von Italien, Mario Draghi, die Fusion werde Italiens Aktienmarkt «aus seiner gegenwärtigen Isolation herausführen». Stefano Preda, ein früherer Präsident der Borsa sagte, italienische Unternehmen erhielten nun einen besseren Zugang zu internationalem Kapital.


Die führende Börse Europas
Durch die Fusion werde die führende Börse Europas und zugleich eine Plattform für ein starkes globales Wachstum entstehen, hiess es in der gemeinsamen Mitteilung. In der Kombination der Stärken als Handelsplätze für Kapital und Aktien mit Spitzenpositionen im elektronischen Handel werde das vereinte Unternehmen Kunden und Anteilseignern wesentliche Vorteile bringen.


Gemeinsamer Wert von 5,77 Milliarden Euro
Nach der Vereinbarung sollen beide Börsen allerdings als separate Unternehmensteile auftreten, was deren Besonderheiten und Märkte reflektiere. Zusammen repräsentierten die Börsen künftig einen Wert von 5,77 Milliarden Euro.


Abwehr gegen weitere Übernahmeversuche
Laut Londoner Analysten will die LSE mit der Fusion erwarteten neuen Übernahmeversuchen der NASDAQ und weiterer Konkurrenten begegnen. Die Londoner Börse hat in den letzten zwei Jahren fünf Übernahmeversuche abgewehrt. Die Deutsche Börse hatte im Poker um Zusammenschlüsse zwischen den europäischen Börsen im November 2006 Gespräche über ein gemeinsames Vorgehen mit der Borsa Italiana beendet.


Interesse von der NYSE Euronext
Interesse an der Mailänder Börse hatte auch die amerikanisch-europäische NYSE Euronext signalisiert. Sie war im April 2007 durch den Zusammenschluss der New Yorker NYSE Group und der Euronext (Amsterdam, Brüssel, Lissabon, Paris) zur ersten transatlantischen Börse fusioniert und sucht möglicherweise weitere europäische Partner. (awp/mc/ab)

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