Luftfahrverband IATA rechnet mit 6 Mrd USD-Verlust

Zum Auftakt eines zweitägigen Treffens in Tokio rief die IATA die Regierungen zu geschäftsfreundlicher Politik auf und kritisierte den deutsch-französischen Vorschlag, Flugtickets zu besteuern.


Schwelle von 36 Milliarden Dollar überschritten
Die Verluste in der Branche hätten zwischen 2001 und 2004 die Schwelle von 36 Milliarden Dollar überschritten, hiess es. Der Verband rechnet für das laufende Jahr mit einem Verlust von weiteren sechs Milliarden Dollar, sagte der IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani beim Treffen, an dem 265 Unternehmen teilnehmen. Zuvor hatte der Verband für 2005 einen Verlust von 5,5 Milliarden Dollar prognostiziert. IATA repräsentiert 95 Prozent der Luftfrachtunternehmen.


Margen inakzeptabel
Teile der Industrie seien profitabel, sagte Bisignani. Die Margen seien aber für eine 400 Milliarden Dollar-Industrie nicht akzeptabel. Es gäbe einen dringenden Handlungsbedarf. Die Prognosen für Treibstoffkosten würd en in diesem Jahr bei 83 Milliarden Dollar liegen, sagte der IATA-Generaldirektor. Die übrigen Kosten sollten hingegen um 4,5 Prozent fallen. Bisignani beklagte allerdings, dass die Flugindustrie in der Vergangenheit zu schwach mit Arbeitskräften ausgestattet gewesen sei.


Erfolgsstory Asien
Die Erfolgsgeschichte der Luftfahrindustrie sei Asien, wo die Fluggesellschaften 2,6 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr an Gewinn verzeichnet haben. Starkes Wachstum in China und geringe Lohnkosten seien Wettbewerbsvorteile, sagte Bisignani. Indien könnte möglicherweise der nächste grosse Markt der Industrie werden. Das Land versuche gezielt mit einem Preiskrieg bei Flugtickets, den Luftverkehr anzukurbeln.


Probleme mit Nordamerika
Auch die europäischen Fluggesellschaften machten mit einem besseren Passagieraufkommen und einer Konsolidierung in der Branche einen Gewinn im vergangenen Jahr von 1,4 Milliarden Dollar. Grössere Probleme gebe es allerdings in Nordamerika. Die Fluggesellschaften hätten hier einen Verlust in 2004 von neun Milliarden Dollar eingefahren. (awp/mc/gh)

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