Lufthansa steuert auf alte Gewinnhöhen zu

Nach den ersten neun Monaten hat die Lufthansa davon bereits gut drei Viertel erreicht, obwohl sie zur Jahresmitte noch in der Verlustzone gesteckt hatte. An der Börse wurden die Nachrichten mit Begeisterung aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie legte zwischenzeitlich um mehr als zweieinhalb Prozent zu und ging mit einem Plus von 1,85 Prozent auf 15,43 Euro aus dem Handel.


Halbe Milliarde Euro Gewinn
In den ersten neun Monaten verdiente die Lufthansa dank der gewachsenen Nachfrage und eines konzerninternen Sparprogramms unter dem Strich 524 Millionen Euro. Dies sind zwei Drittel mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten und 17-mal so viel wie ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn kletterte von 226 Millionen auf 612 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs unter anderem wegen der Einbeziehung der neuen Töchter Austrian Airlines (AUA) und British Midland (BMI) um ein Viertel auf 20,2 Milliarden Euro.


Aschewolke belastet mit rund 200 Millionen Euro
Im ersten Halbjahr hatte die Lufthansa wie andere europäische Fluglinien schwer unter der Aschewolke nach dem Vulkanausbruch in Island gelitten. Im April war deshalb Tage hinweg der Flugverkehr in Mitteleuropa nahezu lahmgelegt. Im Januar und Februar sorgten zudem der harte Winter und streikende Piloten für Flugausfälle in Serie. Operativ wie unter dem Strich hatte die Lufthansa deshalb dreistellige Millionenverluste verbucht. Alleine die Auswirkungen der Aschewolke bezifferte das Unternehmen auf rund 200 Millionen Euro.


Boom bei Passagieren und Fracht
Das brummende Geschäft bei Passagieren und Fracht macht die Lufthansa-Führung nun wieder optimistischer. Hatte sie Mitte des Jahres noch einen operativen Jahresgewinn von etwa 400 Millionen Euro für realistisch gehalten, soll er nun doppelt so hoch ausfallen. Wäre der Vulkanausbruch nicht gewesen, wäre sogar wieder die Milliardengrenze in Sicht. Diese hatte die Lufthansa zuletzt vor der Finanzkrise überschritten.


Harte Sparprogramme
Derzeit fährt die Konzernführung harte Sparprogramme, um den Billigfliegern in Europa und aufstrebenden Konkurrenten wie der arabischen Fluglinie Emirates Paroli bieten zu können. Sowohl in der Lufthansa Passage als auch bei den Auslandstöchtern AUA und BMI regiert deshalb noch immer der Rotstift. Ihren vollständigen Quartalsbericht will die Lufthansa an diesem Donnerstag in Frankfurt vorlegen. Dies dürfte der letzte Quartalsbericht von Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber sein, der zum Jahresende in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger ist der bisherige Lufthansa-Vize Christoph Franz, der sich unter anderem mit der Sanierung der Lufthansa-Tochter Swiss einen Namen gemacht hat. (awp/mc/ps/25)

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