Lufthansa verdoppelt Überschuss und erhöht Dividende

Nun sollen die Aktionäre in Form einer kräftig auf 1,25 Euro erhöhten Dividende an den Sondereinnahmen aus dem Verkauf der Thomas-Cook-Beteiligung und der Unternehmenssteuerreform teilhaben. Nach der überraschenden Veröffentlichung der Zahlen sprang die Lufthansa-Aktie um mehr als fünf Prozent auf 16,23 Euro und lag am frühen Dienstagnachmittag mit 4,92 Prozent im Plus bei 15,99 Euro an der Spitze des DAX .


«Ein tolles Ergebnis»
Branchenexperten zeigten sich vor allem von der um 55 Cent je Aktie erhöhten Ausschüttung begeistert. «Die Dividende liegt noch fünf Cent über unserer optimistischsten Schätzung», sagte UniCredit-Analyst Uwe Weinreich. Damit setze der Vorstand ein Zeichen, «dass es bei der Lufthansa noch immer gut läuft». Alles in allem habe die Airline «ein tolles Ergebnis» vorgelegt und die Markterwartungen übertroffen.


Analystin Martina Noss von der Nord/LB lobte angesichts des niedrigen Aktienkurses die Dividendenrendite. Bei einem Kurs von 16,00 Euro betrage sie 6,9 Prozent. Nach Ansicht ihres Kollegen Weinreich könnte die Ausschüttung für 2008 zwar auf einen Euro sinken – aber selbst dann läge die Rendite noch bei 6 Prozent.


Überschuss auf 1,655 Mrd. Euro gesteigert
Ihren Überschuss steigerte die Lufthansa von 803 Millionen auf 1,655 Milliarden Euro. Der operative Gewinn wuchs um 63 Prozent auf 1,378 Milliarden Euro und übertraf damit das Ziel des Vorstands von 1,3 Milliarden Euro. Der Umsatz wuchs um 13 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro.


Thomas Cook-Beteiligung: Buchgewinn von über 500 Mio. Euro
Zu dem deutlichen Gewinnplus trugen den Angaben zufolge sowohl die «positive Geschäftsentwicklung» als auch «Erträge aus dem Portfoliomanagement» bei. So hatte die Lufthansa aus dem Verkauf ihrer Beteiligung an dem Reisekonzern Thomas Cook an Arcandor bisherigen Angaben zufolge einen Buchgewinn von 503 Millionen Euro erzielt. Zudem spülte die Unternehmenssteuerreform im dritten Quartal 211 Millionen Euro in die Konzernkasse.


Ausblick im Mittelpunkt
Bei der Vorlage der detaillierten Jahreszahlen am 12. März schauen die Experten nun vor allem auf den Ausblick für das laufende Jahr. Der Gewinn werde angesichts der fehlenden Sondereffekte zwar ohnehin niedriger ausfallen. Gespannt sei sie allerdings vor allem darauf, wie die Lufthansa die konjunkturelle Entwicklung und deren Auswirkung auf ihr Geschäft einschätze, sagte Analystin Noss. Billigflieger Ryanair hatte sich für 2008 zuletzt wenig optimistisch gezeigt.


Zudem erwarten die Analysten vom Lufthansa-Vorstand Aussagen zu seiner Strategie im Billigflugsegment. Dort zeichnet sich ein Zusammengehen des Lufthansa-Ablegers Germanwings mit TUIfly ab, der deutschen Fluglinie der TUI-Tochter TUI Travel. (awp/mc/pg)

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