Lufthansa/Swiss: Aufsichtsräte und Grossaktionäre genehmigen Swiss-Übernahme


Die Deutsche Lufthansa plant nach dem grünen Licht der Aufsichtsräte beider Airlines sowie der mehrheitlichen Zustimmung der Grossaktionäre die Übernahme der Swiss für insgesamt rund 310 Millionen Euro.



SWISS-Chef Christoph Franz: «Qualitätsmarke» SWISS weiter mit eigenem Sitz in der Schweiz.
Wie das Unternehmen am Dienstag per Pflichtmitteilung bekannt gab, sollen davon circa 45 Millionen Euro als Übernahmeangebot an die Streubesitz-Aktionäre gehen, die rund 15 Prozent der Anteile haben. Die übrigen 265 Millionen Euro sollen an die Grossaktionäre gehen, die mit einem so genannten Besserungsschein einen vom Lufthansa-Aktienkurs abhängigen Kaufpreis unterbreitet bekommen.

Zustimmung von knapp 83 Prozent
Bislang läge bereits die Zustimmung von knapp 83 Prozent des Swiss-Aktienkapitals vor. Geplant ist eine vollständige Übernahme. Der dazu vorgesehene Integrationsvertrag soll noch am Dienstagabend um 20.00 Uhr von Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber und Swiss-Chef Christoph Franz unterzeichnet werden.

AirTrust
Für die Übernahme ist nach Unternehmensangaben folgendes Modell geplant: Wegen kartell- und luftverkehrsrechtlicher Anforderungen würden die Aktien der SWISS von einer neu gegründeten Schweizer Gesellschaft (AirTrust) gehalten. An dieser neuen Gesellschaft erwirbt Lufthansa zunächst 11 Prozent. Später werde Lufthansa diese Anteile auf 49 Prozent erhöhen, um nach weiterer Genehmigung «entsprechender Luftverkehrsabkommen» AirTrust und damit SWISS schliesslich komplett zu übernehmen.

Angebot für Free-Float-Aktionäre
AirTrust werde den Free-Float-Aktionären der SWISS ein Übernahmeangebot unterbreiten. Die SWISS-Grossaktionäre erhielten dagegen für den Tausch ihrer Aktien einen Besserungsschein (Outperformance-Option) von Lufthansa.

Synergieeffekte «schrittweise» erhöhen
SWISS gab ihrerseits bekannt, dass die gemeinsamen Synergieeffekte «schrittweise» erhöht und ab dem Jahre 2007 rund 160 Millionen Euro jährlich betragen sollen.

Stiftung nach Schweizer Recht
Für zehn Jahre werde nun eine unabhängige Stiftung nach Schweizer Recht gegründet, die einen Vertreter für den Lufthansa-Aufsichtsrat und zwei Verwaltungsratsmitglieder von Swiss vorschlagen könne.

«Stärkung der europäischen Luftfahrt»
«Mit Lufthansa und SWISS schliessen sich zwei weltweit anerkannte Airlines mit ausgeprägtem Qualitäts- und Serviceverständnis zusammen», sagte Lufthansa-Chef Mayrhuber. «Der Zusammenschluss ist nicht nur gut für die Schweiz und Deutschland, er ist auch vorteilhaft für unsere STAR Partner und stärkt die europäische Luftfahrt.»

Drehkreuz in Zürich
SWISS-Chef Christoph Franz betonte, dass die «Qualitätsmarke» SWISS weiter mit eigenem Sitz in der Schweiz weitergeführt werde. Das Geschäftsmodell sehe ein interkontinentales Drehkreuz in Zürich vor, das neben Frankfurt und München gleichberechtigt entwickelt werden solle, hiess es. (awp/mc/gh)

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