Madrid entscheidet im Fall Endesa über E.ON-Auflagen

Die spanische Energiebehörde CNE hatte die geplante Übernahme von Endesa durch E.ON nur mit umfangreichen Auflagen genehmigt. Dagegen waren fünf Beschwerden aus unterschiedlichen Gründen von E.ON, Endesa, Gas Natural, Iberdrola und einer Vereinigung von Kleinaktionären beim Industrieministerium in Madrid eingereicht worden.


«Nicht locker lassen»
E.ON will in dem milliardenschweren Tauziehen um Endesa nicht locker lassen. «Wir sind nach wie vor sehr stark dabei, unsere Ziele auch in Spanien umzusetzen», sagte der E.ON-Chef Wulf Bernotat am Dienstag in Düsseldorf. Er hofft, dass E.ON nach der Entscheidung des spanischen Industriministeriums vorankommt und die Aktionäre von Endesa die Chance haben, über das Angebot von E.ON zu entscheiden. Das Angebot von E.ON von 35 Euro je Endesa-Aktie ist bislang noch nicht von der spanischen Börsenaufsic ht freigegeben. Die E.ON- Übernahmeofferte beläuft sich auf insgesamt 37 Milliarden Euro.


Spanien will sich weiter widersetzen
Spanien will sich den EU-Forderungen nach Beseitigung aller Hürden gegen eine Endesa-Übernahme durch E.ON weiter widersetzen. Madrid wolle die Forderungen der EU-Kommission nur zu einem Teil erfüllen, hatte der spanische Wirtschafts- und Finanzminister Pedro Solbes in der vergangenen Woche angekündigt. «Wir werden einige Auflagen zurückziehen, andere aber nicht», sagte er in Madrid. Die EU hatte die geplante Endesa-Übernahme durch E.ON ohne Auflagen genehmigt. Fraglich ist, ob der Düsseldorfer Konzern weniger umfangreiche Auflagen der spanischen Behörden akzeptieren wird. Bereits an diesem Freitag entscheidet die CNE darüber, ob sie es zulässt, dass der spanische Baukonzern Acciona seine Anteile an Endesa auf über zehn Prozent erhöht. Acciona hatte am 20. Oktober mitgeteilt, er habe sich die Rechte zum Erwerb von weiteren 9,6 Prozent der Endesa-Anteile im Wert von rund 3,4 Milliarden Euro gesichert. Dies entspricht nahezu einer Verdoppelung der bisherigen Beteiligung auf fast 20 Prozent. Das Unternehmen hatte angekündigt, insgesamt 24,9 Prozent des Endesa-Kapitals übernehmen zu wollen. Oberhalb dieser Marke wäre eine formelle Kaufofferte fällig. (awp/mc/gh)

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