MAN bei Scania zu Zusammenarbeit mit VW bereit

«Volkswagen wäre uns als Aktionär willkommen», sagte MAN-Chef Hakan Samuelsson im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung». Eine VW-Beteiligung an MAN wäre «eine interessante Alternative», so der Manager.


MAN-Finanzvorstand Karlheinz Hornung sagte im Interview mit dem «Handelsblatt», er würde es begrüssen, wenn VW zudem auch seine Lkw-Produktion in Brasilien in den neuen MAN-Scania-Konzern einbringen würde. Über ein derartiges Zusammengehen von MAN, Scania und VW war bereits im Vorfeld der Übernahmeofferte spekuliert worden.


MAN-Angebot nicht im industriellen Interesse von VW
VW ist mit 18,7 Prozent des Kapitals und 34 Prozent der Stimmrechte grösster Aktionär von Scania. Am Montag hatten die Wolfsburger das von MAN vorgelegte Übernahmeangebot abgelehnt. Die Investition von VW bei Scania habe strategischen Charakter und liege im industriellen Interesse des Konzerns. Das MAN-Angebot entspreche nicht diesem Interesse. MAN hatte zuvor für Scania 9,6 Milliarden Euro geboten. Neben 7,5 Milliarden in bar bietet MAN 2,1 Milliarden Euro in neuen Stammaktien. Bei vollständiger Annahme des Angebots würden die derzeitigen Scania-Eigner 16,64 Prozent am Kapital des MAN-Konzerns halten.


VW ist Aktienanteil zu niedrig
Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» sei VW dieser Aktienanteil zu niedrig. Volkswagen wolle in einem fusionierten MAN-Scania-Konzern nicht nur eine Beteiligung, sondern eine strategisch bedeutsame Position einnehmen. Auf Grund dieser Erwägungen sei VW dem Vernehmen nach fest entschlossen, auch ein höheres Angebot von MAN abzulehnen. VW werde mit MAN erst verhandeln, wenn das öffentliche Angebot vom Tisch sei, heisst es in der «FAZ».


«Gewisse Flexibilität»
Bereits vor der offiziellen Ablehnung des Angebots durch VW hatte MAN-Chef Samuelsson gesagt, hinsichtlich der Zusammensetzung von Bar- und Aktienkomponente gebe es eine «gewisse Flexibilität». Volkswagen sehe er nicht nur als Anteilseigner sondern als industriellen Partner, sagte er auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Nach einer Übernahme von Scania durch MAN biete sich die neue Gruppe als «interessanter Vertriebspartner» für die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen an. (awp/mc/pg)

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