Martin Scholl wird neuer CEO der Zürcher Kantonalbank

Scholl löst Anfang des nächsten Jahres Hans Vögeli ab, der nach sechs Jahren an der Spitze der viertgrössten Schweizer Bank in Pension geht. Mit der Wahl des Leiters der Geschäftseinheit Privatkunden der ZKB setze der Bankrat auf Kontinuität, teilte das Geldhaus mit. Vor dem Privatkundengeschäft hatte Scholl vier Jahre lang die Geschäftseinheit Firmenkunden geleitet.


Generationenwechsel in der Teppichetage der ZKB eingeläutet
Gleichzeitig leitet der Bankrat mit Scholls Berufung den Generationenwechsel in der Teppichetage der ZKB ein. Der 45-Jährige ist mit Abstand der Jüngste unter den sechs Generaldirektoren, zu denen er seit 2002 zählt. Die Generaldirektion werde in den nächsten Jahren eine deutliche Verjüngung erfahren, hiess es weiter.


ZKB-Urgestein
Dennoch ist Scholl bereits ein ZKB-Urgestein. Vor 30 Jahren hatte er als Lehrling in der Filiale Zürich-Wipkingen begonnen. Nach einem zweijährigen Abstecher zu Banken in Genf und New York, die mittlerweile zur UBS gehören, kehrt er zum Zürcher Staatsinstitut zurück.


Gegen 20 Kandidaten durchgesetzt
Scholl habe sich gegen ursprünglich über 20 Kandidaten durchgesetzt, sagte ZKB-Sprecher Urs Ackermann auf Anfrage. In dem sehr aufwändigen Auswahlverfahren habe er überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Der Bankrat zeigte sich überzeugt, mit Scholl eine fachlich bestens ausgewiesene Person an die Spitze der grössten Kantonalbank berufen zu haben. Scholl kenne die ZKB und den Wirtschaftsraum Zürich wie kein Zweiter, sagte Ackermann über seinen neuen Chef. Seine herausragendste Leistung sei die Sanierung des Kreditgeschäftes in den 1990-er Jahren gewesen, als die ZKB mit 2 Mrd. Fr. Verlusten und Rückstellungen in der Immobilienkrise mit dem Rücken zur Wand gestanden habe.


Nicht nur ein Schönwetter-Kapitän
Damit habe sich Scholl profiliert und später für die Generaldirektion empfohlen. «Er ist nicht nur ein Schönwetter- Kapitän, sondern hat sich auch in der Krise bewährt», sagte Ackermann. Dies sei wichtig, denn man sei sich bewusst, dass sich trotz des jahrelangen Rückenwindes durch die Konjunktur und die Finanzmärkte die Lage auch wieder drehen werde. (awp/mc/gh)

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