Massive Dollar-Schwäche hält Ölpreis nahe am Rekordhoch

In der Nacht zum Freitag sprang der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im April erstmals auf 103,02 US-Dollar. Im frühen Nachmittagshandel sorgten leichte Gewinnmitnahmen vorerst für etwas Entspannung an den Ölmärkten und der Preis für WTI-Öl stand bei 102,16 Dollar. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich auf 100,49 Dollar nach einem Rekordhoch von 101,27 Dollar im frühen Handel.


Teil einer allgemeinen Kursrallye an den Rohstoffbörsen
«Die jüngste Rekordjagd an den Ölmärkten ist Teil einer allgemeinen Kursrallye an den Rohstoffbörsen», sagte der Ölexperte Olivier Jakob vom Beratungsunternehmen Petromatrix. Vor allem der schwache Dollar ist nach Einschätzung des Analysten Eugen Weinberg von der Commerzbank die treibende Kraft an den Rohstoffmärkten. Das schwache Wirtschaftswachstum in den USA habe den Kurs des Euro auf ein neues Rekordhoch von 1,5238 Dollar getrieben. Die Dollarschwäche dürfte nach Einschätzung von Devisenstrategen in den kommenden Tagen anhalten und damit den Rohstoffmärkten weitere Unterstützung geben.


Unterbrechungen der Ölversorgung in den Förderstaaten Nigeria und Irak
Neben der allgemeinen Dollar-Schwäche begründen Experten den jüngsten Rekordsprung beim Ölpreis auch mit Berichten über Unterbrechungen der Ölversorgung in den Förderstaaten Nigeria und Irak. Ausserdem sei zu beobachten, dass Öl von den Anlegern inzwischen auch als ein Finanzinvestment angesehen werde, sagte Analyst Phil Flynn von Alaron Trading.


OPEC-Preis gesunken
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) wieder unter 95 Dollar gesunken. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel aus den OPEC-Fördergebieten am Donnerstag durchschnittlich 94,99 Dollar. Das waren 21 Cent weniger als am Mittwoch, als der sogenannte Korbpreis mit 95,20 Dollar erstmals über die Marke von 95 Dollar gestiegen war. (awp/mc/gh)

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