Die Chance, bereits im ersten Jahr nach der Aussteuerung eine Arbeit zu finden, liegt bei 50%, wie die vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte Untersuchung zeigt. Als ausgesteuert gilt, wer keine Taggelder von der Arbeitslosenversicherung (ALV) mehr beziehen kann. Junge laufen weniger Gefahr, ausgesteuert zu werden, als Personen über 30 Jahre. Risikogruppen sind zudem Leute mit wenig Schulbildung, Frauen, Alleinerziehende und Alleinlebende sowie Ausländerinnen und Ausländer.
45 % aller Ausgesteuerten sind ausländischer Nationalität
Ausländische Arbeitnehmende machen 23% aller Erwerbstätigen aus, unter den Ausgesteuerten beträgt ihr Anteil aber 45%. Dies erklärt sich mit der tendenziell schlechteren Ausbildung, zudem sind Ausländer in Branchen und Berufen mit hoher Arbeitslosigkeit übervertreten.
Jüngere Ausgesteuerte mit besseren Chancen
Den Sprung zurück in den Arbeitsmarkt schaffen junge Ausgesteuerte leichter als 45- bis 64-Jährige. Einfacher einen Job findet auch, wer über eine gute Ausbildung verfügt – möglichst einen Hochschulabschluss – und wer im Dienstleistungssektor Arbeit sucht.
Flexibilität gefordert
Ausgesteuerte müssen sich bei der Arbeitssuche flexibel zeigen, wie die Studie verdeutlicht. Sie arbeiten häufiger temporär oder auf Abruf als andere Erwerbstätige. Zudem ist Teilzeitarbeit verbreitet: Beispielsweise arbeiten 27% der Männer nach einer Aussteuerung teilzeit, während dies nur 12% aller männlichen Erwerbspersonen tun. Von diesen 27% ist die knappe Mehrheit unterbeschäftigt und möchte mehr leisten – bei den übrigen Teilzeitarbeiter trifft dies nur bei 18% zu.
Geringeres Gehalt
Die Lohntüte von Ex-Ausgesteuerten ist leichter als im Durchschnitt der Erwerbsbevölkerung – am grössten ist die Differenz bei Personen mit Hochschulabschluss. Je weiter die Aussteuerung zurückliegt, desto mehr schliesst sich die Lohnschere – aber auch nach vier Jahren bleibt ein grosser Unterschied bei den Löhnen bestehen. (awp/mc/pg/21)
