Micronas grenzt Q1-Verlust ein

Der im Herbst 2007 begonnene Prozess kam rascher als geplant voran. Micronas› Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag im Berichtsquartal bei 12,8 Mio CHF, nach 31,9 Mio CHF im Vorquartal und einem Überschuss von 3,2 Mio CHF im Vorjahr. Der EBIT-Verlust sank auf 3,8 Mio CHF, nach einem Fehlbetrag von 20,0 Mio CHF im Vorjahr und von abschreibungsbedingten 69,5 Mio CHF im Vorquartal.


Restrukturierung trägt erste Früchte
Die eingeleiteten Massnahmen hätten im ersten Quartal 2008 zu Einsparungen bei den operativen Kosten von rund 10,0 Mio CHF im Vergleich zum vierten Quartal 2007 geführt, begründet Micronas in einer Mitteilung vom Donnerstag die verbesserten Werte. Unter dem Strich beträgt der Reinverlust 7,8 Mio CHF, nach 10,0 Mio CHF im Vorjahr und 60,6 Mio CHF im Schlussquartal 2007. Die Gruppe erzielte einen leicht tieferen Umsatz von 169,6 (VJ 181,2) Mio CHF; im Vorquartal 2007 waren es 173,8 Mio CHF. In den ersten drei Monaten gingen zudem Bestellungen von 132,2 (172,7) Mio CHF ein, per Quartalsende wurde ein Orderbestand von 128,9 (Ende 2007: 174,9) Mio CHF ausgewiesen.


Book-to-bill-Ratio deutlich vermindert
Die wichtige Book-to-bill-Ratio verminderte sich damit auf 0,78, nach 1,10 im Vorquartal und 0,95 im Vorjahresquartal. Damit hat das Unternehmen die Markterwartungen auf Gewinnebene deutlich übertroffen, beim Umsatz jedoch verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 176,2 Mio, einem EBIT von -11,4 Mio und einem Verlust von 9,5 Mio CHF gerechnet. Der Bereich Automotive ist dem Unternehmen zufolge währungsbedingt etwas verhalten ins neue Jahr gestartet; der Umsatz bildete sich gegenüber dem Vorquartal um 2,9% auf 53,7 Mio CHF zurück. Bei einem EBIT von 13,3 Mio CHF resultierte eine auf 24,8 (VQ 27,3)% abgesenkte EBIT-Marge.


CO2-Vorschriften eröffnen Wachstumsmöglichkeiten
Wachstumsmöglichkeiten ortet Micronas im steigenden Bedarf nach Steuergeräten und Sensoren, die als Folge der künftig strengeren Abgasgrenzwerte unumgänglich würden. Anfragen für neue Projekte – auch von bisher zurückhaltenden Kunden – würden aber die gute Positionierung im internationalen Markt zeigen. Der Geschäftsbereich Consumer war noch stark vom Restrukturierungsprozess geprägt. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorquartal um 2,2% auf 115,9 Mio CHF zurück, der EBIT-Verlust verringerte sich auf 17,1 Mio CHF. Im Vorquartal war noch im Zuge von Wertminderungen und Restrukturierungen ein EBIT-Fehlbetrag von 84,6 Mio CHF angefallen.


Steigende Nachfrage nach HD-TVs
Die Kunden im Bereich Consumer hätten die neuen Produkte gut aufgenommen, so Micronas. Dies stimme positiv mit Blick auf die erhofften Marktanteilsgewinne. Nach dem Ende des Formatkriegs um das digitale optische Speichermedium mit der Blu-ray Disc als Siegerin verspricht sich Micronas zudem eine steigende Nachfrage nach HD-TVs und den zugehörigen Geräten. Als Folge der Finanzmarktkrise seien allerdings im Markt erste Zweifel bezüglich der allgemeinen Wachstumserwartungen für 2008 aufgekommen, heisst es. Dementsprechend «enttäuschend» sei der Bestellungseingang im Bereich Consumer in den Märzwochen ausgefallen, was sich negativ auf den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal auswirken werde.


Q2: Weiterhin Verluste erwartet
Für das zweite Quartal 2008 rechnet die Gruppe mit einem Umsatz zwischen 130 und 140 Mio CHF und einem Betriebsverlust (EBIT) zwischen 20 und 25 Mio CHF. Der Umsatzbeitrag des Bereichs Consumer werde zwischen 75 und 85 Mio CHF und für den Bereich Automotive bei 55 Mio CHF sein. Gemäss früheren Angaben rechnet Micronas im Gesamtjahr 2008 mit einem Umsatz zwischen 670 und 730 Mio CHF und einem Betriebsverlust (EBIT) zwischen 30 und 55 Mio CHF. Diese Werte wurden am Donnerstag nicht mehr erwähnt. (awp/mc/ps)

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