Migrantenzahl deutlich über OECD-Schnitt

Dies geht aus dem International Migration Outlook 2008 hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris vorgestellt hat. Die internationalen Vergleichszahlen beziehen sich auf das Jahr 2006. In jenem Jahr wanderten laut OECD 86’300 Migranten in die Schweiz ein. Dies ist ein Anstieg um 10%, deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 5%. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lagen 2006 die Zuzüge in die Schweiz etwa drei Mal so hoch wie im Schnitt der 19 OECD-Länder, für die Daten vorliegen.


Rückgang der Erwerbsbevölkerung problemlos auszugleichen
Würde sich die Zuwanderung im Umfang der vergangen Jahre (2001 bis 2005) fortsetzen, dann könnte die Schweiz den demografisch bedingten Rückgang der Erwerbsbevölkerung mehr als ausgleichen. Bis 2020 würde dann die Erwerbsbevölkerung um knapp 8% wachsen. Ohne Zuwanderung würde sie im gleichen Zeitraum dagegen um knapp 3% zurückgehen. «In vielen OECD-Ländern spielt Migration mittlerweile neben der Mobilisierung inländischer Ressourcen eine wichtige Rolle bei der Deckung des Arbeitskräftebedarfs», sagte OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig.


Schweiz auch bei temporärer Migration an der Spitze
Auch bei der temporären Migration liegt die Schweiz innerhalb der OECD in der Spitzengruppe. So kamen 2006 rund 117’000 Menschen für einen zeitlich befristeten Arbeitsaufenthalt in die Schweiz. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind das rund sechs Mal so viele wie im OECD-Schnitt.


70 % mit Freizügigkeitsregelungen
Fast 70% der Zuwanderer in die Schweiz kamen laut OECD im Rahmen von Freizügigkeitsregelungen. In Österreich, Belgien, Dänemark und Deutschland macht diese Zuwanderungs-Kategorie knapp die Hälfte der Migration aus, während ihr Umfang in Frankreich, Italien und Portugal unter 20% liegt. (awp/mc/pg/27)

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