Mikron im 2004 nur knapp in den schwarzen Zahlen

Die Bieler Gruppe, welche vor anderthalb Jahren dank dem Einstieg einer Investorengruppe um den Unternehmer und Berner FDP- Nationalrat Johann Schneider-Ammann vor dem Zusammenbruch gerettet werden konnte, hat im Jahr 2004 einen Gewinn von 0,5 Mio CHF erzielt.

Verlustreduktion auf 12,3 Mio.
Im von der Bilanzsanierung geprägten Jahr 2003 hatte Mikron einen Reingewinn von 93,7 Mio CHF erzielt. Auf betrieblicher Ebene reduzierte sich der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) im vergangenen Jahr von 28,8 Mio CHF auf 12,3 Mio CHF.

9 Pozent mehr Umsatz
Wie bereits bekannt, wurde im letzten Jahr ein Umsatz von 332 Mio CHF erzielt, was 9 Prozent über dem Vorjahr lag. Der Bestellungseingang erhöhte sich um 16,8 Prozent auf 339,8 Mio CHF. Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs um 11 Prozent auf 1698 Angestellte.

Operative Fortschritte nötig
«Klar nicht zufrieden» sei er mit dem Resultat, sagte Konzernchef Eduard Rikli am Dienstag an der Medienkonferenz in Zürich.Die für 2004 gesteckten Ziele seien zwar erreicht worden: Mit dem Verkauf des Formenbaus und des Joint-Venture-Anteils an BaldaMikron habe sich Mikron auf das Kerngeschäft konzentriert. Der Konzern sei schuldenfrei und mit einer Eigenkapitalquote von 62 Prozent sehr solide finanziert. Jetzt seien aber operative Fortschritte nötig, sagte Verwaltungsratspräsident Schneider-Ammann. Bis Ende 2005 soll auch der Ebit wieder in die schwarzen Zahlen zu liegen kommen.

Sorgenkind Komponenten
Besonders zu schaffen machte das Segment Komponenten, das einen Betriebsverlust von 14,8 Mio CHF schrieb, nach einem Verlust von 23 Mio CHF im Vorjahr. Dies lag nicht am Umsatz, der mit einem Plus von 9,4 Prozent auf 122,5 Mio CHF für ein positives Resultat ausgereicht hätte, sagte Konzernchef Rikli. Doch die Umstrukturierungen in Westeuropa kosteten, und die Verlagerung der Standorte nach Tschechien und China verursachten Qualitätsprobleme. Weiter hatte ein Grossprojekt für einen Kunden in der Medizinaltechnik Anlaufschwierigkeiten, was im letzten Jahr gemäss Rikli 3 Mio CHF kostete.

Mit  Asthma-Sprays begonnen
 Die kommerzielle Produktion eines Zählwerks für Asthma-Sprays ist nun angelaufen. Der aus dem Auftrag resultierende Umsatz soll in diesem Jahr bei mindestens 10 Mio CHF liegen. Doch viel Zeit wird dem Segment, das schon im letzten Jahr restrukturiert wurde, nicht mehr gegeben: In diesem Jahr müsse der Bereich an die schwarzen Zahlen herankommen, sagte Schneider- Ammann. Wenn dann die Gruppe wieder gesund ist, wird der nächste Schritt – der Ausbau – angegangen.

Verlust zu Gewinn gewendet
Positiv verlief dafür das Segment Bearbeitungs- und Montagesysteme (Production Equipment), wo der Betriebsverlust des Jahres 2003 von 1,7 Mio CHF in einen Gewinn von 5,2 Mio CHF verbessert werden konnte. Besonders gut war die Nachfrage  aus der Automobilindustrie.(awp/mc/th)

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