Mikron: ZKB wirft die Aktie aus ihrem Anlageuniversum und rät zum Verkauf


Nach miserablen Halbjahreszahlen zieht die Zürcher Kantonalbank nun die Notbremse und verbannt die Mikron-Aktie per sofort aus ihrem Research-Universum. Der Titel verliert an der Börse massiv.

Von Mark Baer


(Foto: Keystone)
Wieder negative News zu Mikron. Nachdem der Bieler Industrieausrüster gestern Dienstag mit seinem Halbjahresresultat die Anleger und Analysten enttäuschte, folgt heute eine weitere traurige Nachricht für das Unternehmen. Die Aktie wird per sofort aus dem Researchuniversum der ZKB abgesetzt; das heisst: die Bank wird zu Mikron in Zukunft keine Empfehlungen mehr abgeben. Nach einem tiefen Fall an der Börse – die Aktien haben seit Anfang Jahr über 70 Prozent an Wert verloren – bricht der Titel heute weiter ein und bricht zeitweise über 6 Prozent ein.

«Hohes Ausfallrisiko»
Der zuständige Analyst bei der ZKB, Stefan Gächter,begründet seinen Schritt mit dem hohen Ausfallrisiko. Insbesondere angesichts des anhaltend schwierigen Konjunkturumfelds sieht Gächter schwarz für Mikron. Der Aktienspezialist spricht vor allem die angespannte Bilanz- und Finanzierungslage bei Mikron an: «Die Situation hat sich weiter verschärft.» Als beunruhigend bezeichnet Gächter vor allem die hohe Verschuldung.


Mit einem Umsatz von 194 Millionen Franken sowie einem Reinverlust von zirka 40 Millionen Franken stellt das Semesterresultat in den Augen von Stefan Gächter eine herbe Enttäuschung dar. Das Ergebnis lasse sich nicht alleine auf die Konjunktur zurückführen: «Vielmehr scheint Mikron weiterhin mit internen Problemen zu kämpfen.»

Aktie zum Verkauf empfohlenDass Mikron seine Verschuldung durch Teilverkäufe von Unternehmensteilen innerhalb nützlicher Frist massgeblich reduzieren kann, glaubt Gächter nicht. «Der beabsichtigte Verkauf von Machining Technology zu einem akzeptablen Preis dürfte sich im aktuellen Umfeld schwierig gestalten», kommt er in seiner Studie zum Schluss. Der Ausrüster von industriellen Unternehmen bleibe damit abhängig vom Wohlwollen der Banken. Wegen der tiefen Bonität der Unternehmung und der schlechten Vorhersehbarkeit über die künftige Entwicklung rät die ZKB deshalb die Mikron-Aktien zu verkaufen.

Pictet reduziert ErwartungenAuch den Analyst der Banque Pictet, Johannes Borner, beunruhigt die finanzielle Situation bei Mikron. Allerdings schreibt die Bank in einer heute veröffentlichten Studie, dass die Bestellungseingänge und der Umsatz im Moment nicht allzu schlecht aussehen. Die Entwicklung des Umsatzes hänge aber vor allem von der Erholung der Wirtschaft ab. Zudem müsse das Machining-Technology-Geschäft abgestossen werden, um schnell wieder an Geld zukommen. Der Verkauf dieser Sparte sollte nach Einschätzung von Borner noch in diesem Halbjahr möglich sein. Die Banque Pictet reduziert ihre Erwartungen an den Geschäftsverlauf, belässt aber die Einstufung auf «Neutral».

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