Mitarbeiterbefragungen steigern Arbeitsmotivation
Dennoch führt gerade einmal gut 50% der Unternehmen mindestens alle zwei Jahre oder sogar jährlich eine solche Erhebung durch. Diese Methode erscheint als zielführendes Mittel, um nicht nur Missstände zu erkennen und anschliessend zu beheben, sondern auch Angestellte dadurch langfristig zu motivieren und damit an das Unternehmen zu binden. Dies ist das Fazit der aktuellen Untersuchung «Mitarbeiterbefragungen – Die Trends 2008», die von der Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit dem Human-Ressource-Spezialisten Hewitt durchgeführt wurde.
Professionelle Erhebungen
«Wir selbst haben gute Erfahrungen mit Mitarbeiterbefragungen gemacht. Schliesslich geht es nicht zuletzt auch darum, einer der besten Arbeitgeber zu sein. Ausserdem bietet das ehrliche Feedback der Belegschaft vor allem dem Management einen Einblick in die Bewertung der Unternehmensstrategie», unterstreicht Franz Gober, Geschäftsführer der Deutschen Industrie Service AG Österreich (DIS) . Laut dem Fachmann sei die Befragung jedoch «professionell auszuführen, um ehrliche, ungeschminkte Antworten zu erhalten». Die Studienautoren stellten bei der Auswertung der Daten auch fest, dass Unternehmen, die Mitarbeiterbefragungen durchführen, mit dem Ergebnis, insbesondere mit der Ableitung, Umsetzung und Erfolgskontrolle der Massnahmen Schwierigkeiten haben.
Hilfe von aussen lohnt sich
«Fällt es den Betrieben schwer, die Daten selbst auszuwerten oder gar präzise Fragen an die Belegschaft zu stellen, kann man nur dazu raten, sich professionelle Hilfe von aussen zu holen. Diese kann sehr viel dazu beitragen, wenn es um die Unabhängigkeit der Fragen geht», fügt Gober auf Nachfrage von pressetext hinzu. Erst wenn die befragten Angestellten selbst das Gefühl hätten, sich unbefangen gegenüber dem Arbeitgeber zu äussern, verpuffe die Wirkung von Mitarbeiterbefragungen nicht, so Gober. Aus den für die Studie insgesamt befragten 200 Personalleitern namhafter Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lässt sich schlussfolgern, dass Mitarbeiterbefragungen als Strategieinstrument an Bedeutung gewinnen und immer regelmässiger und in kürzeren Abständen durchgeführt werden.
Einbindung aller Hierarchiestufen
Aber auch in methodischer Hinsicht gewinnen die Befragungsansätze zunehmend an Qualität. Haben 2007 nur die Hälfte der Unternehmen in ihren Befragungen das tatsächliche Verhalten der eigenen Mitarbeiter analysiert, sind es heute bereits 71 Prozent. Die reine Zufriedenheit der Arbeitnehmer führe somit nicht zwangsläufig zu einem überdurchschnittlichen Einsatz am Arbeitsplatz, so Mandy Rehmann von Kienbaum Management Consultants. Die nach wie vor grösste Herausforderung für viele Betriebe ist jedoch, welche Schlüsse und darauf aufbauende Massnahmen aus den Mitarbeiterbefragungen zu ziehen sind. «Vom Top-Management zentral initiierte Massnahmen sollten durch dezentrale Massnahmen ergänzt werden, die die Führung sowie die Mitarbeiter gemeinsam definieren. Die Einbindung aller Hierarchiestufen kostet zwar Zeit, bringt jedoch auch viele Ideen hervor», verdeutlicht Nelson Taapken von Hewitt. (hewitt/mc/ps)