Mobilfunkanbieter: Werben oder Sterben?

Die Einnahmen von Mobilfunk Anbietern werden in Zukunft wohl durch verschärfte Konkurrenz in einem gesättigten Markt und Entwicklungen wie mobile IP-Telefonie unter Druck geraten. Die Suche nach Zusatzeinnahmen um auch weiterhin Wachstum generieren zu können, ist daher dringend.
 
Hoffnungen haben sich nicht erfüllt
Eine der grossen Hoffnungen der letzten Jahre in dieser Richtung waren Zusatzeinnahmen durch Datenübertragung. Zusatzservices wie Internetsurfen, Musik- oder Spieledownloads, Online-Spiele oder mobiles Video, dachte man, würden die Umsätze pro Kunde in die Höhe schiessen lassen. Der Haken an der Geschichte ist allerdings, dass sich die Endanwender bisher kaum dazu verlocken liessen, für solche Zusatzangebote viel Geld auszugeben.
 
Auch das Beratungsunternehmen KPMG hat in einer weltweiten Umfrage unter Konsumenten diese Tatsache untermauert. Nur etwa 40 Prozent der der Mobilfunkkunden weltweit, so das Ergebnis, wären bereit, für die genannten Zusatzservices überhaupt tiefer in die Tasche zu greifen. In Europa liegt dieser Wert gemäss dieser Studie zwar bei knapp unter 50 Prozent, aber weniger als 10 Prozent aller User wären bereit, ihr Handybudget um mehr als ein Viertel zu steigern. 
 
Stabilisierung der Kundendaten
Trotzdem rät KPMG den Mobilfunkanbietern dazu, genau solche Dienstleistungen wie Videodownloads oder Live-TV aufzubauen. Das Ziel, so KPMG, sollten aber dabei nicht unbedingt direkte Einnahmen sein. Anbieter sollten diese Dienstleistungen vor allem dazu nutzen, um ihre Kundenbasis zu stabilisieren. Momentan seien die Anbieter vor allem damit beschäftigt, sich mit ständig neuen Sonderangeboten immer wieder gegenseitig die Kunden abspenstig zu machen. «Permanent subventionierte Handys auf den Markt zu werfen, bringt langfristig keinen Geschäftserfolg. Sinnvoller ist es, sich mit Hilfe attraktiver konvergenter Dienstleistungen wie Videodownloads oder Live-TV eine stabile und loyale Kundenbasis aufzubauen», meint dazu John Curtis, Leiter des Bereichs Information, Communications & Entertainment bei KPMG Deutschland.
 
Mit einem solchen loyalen Kundenstamm, so Curtis, hätten die MobIifunkanbieter dann eine attraktive Plattform für Werbetreibende oder auch Online-Händler. Mobilfunkunternehmen, so die Idee, könnten dann zum Beispiel ihren Handykunden Werbung «zielgruppengerecht» per SMS oder auch als Videoclip zukommen lassen. Wie hoch die Akzeptanz solcher Werbeformen auf dem Handy allerdings bei den Handykunden wäre, liess KPMG für seine Studie allerdings leider nicht erfragen. (inside-IT/mc)

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