Morgan Stanley bleibt in den Startlöchern

Bereits im Vorquartal schrieb Morgan Stanley rote Zahlen. Die Bank strich die Dividende drastisch zusammen.


Erträge um 62 % auf 3 Mrd. Dollar gesunken
Ein Jahr zuvor hatte die Investmentbank noch 1,3 Milliarden Dollar Gewinn gemacht. Die Erträge sanken um 62 Prozent auf drei Milliarden Dollar. Analysten hatten ein weit besseres Ergebnis erwartet. Die Aktie fiel zum US-Handelsstart am Dienstag um rund zehn Prozent ins Minus, erholte sich jedoch im Sog der steigenden Kurse anderer Bankwerte. Zuletzt notierte der Titel nahezu unverändert bei 24,55 Dollar. Der Wert des Papiers hatte sich in den vergangenen Wochen ähnlich wie andere Banktitel seit dem Rekordtief im Januar mehr als verdoppelt.


Dividende um 80 % gekürzt
Das Finanzhaus schnitt mit seinen Quartalszahlen weit schlechter ab als etwa zuletzt Goldman Sachs , JPMorganChase und Wells Fargo , die mit überraschend hohen Milliardengewinnen ins Jahr gestartet waren. Experten hatten bereits gewarnt, dass einzelne gute Quartalszahlen noch kein genereller Auftakt einer Erholung der Branche sein müssten. Morgan Stanley stellte gerade sein Geschäftsjahr auf das normale Kalenderjahr um: Im zwischen den zwei Perioden liegenden Dezember fiel nochmals ein Verlust von 1,6 Milliarden Dollar an. Die Bank kürzte ihre Quartalsdividende um gut 80 Prozent auf lediglich noch 0,05 Dollar und will so pro Jahr eine Milliarde Dollar sparen.


Interesse an Privatkundenbank
Finanzchef Colm Kelleher äusserte in einem Interview des «Wall Street Journal» Interesse an der Übernahme einer Privatkundenbank für wohlhabendere Kunden. Dies sei aber kein Einstieg ins breite Verbrauchergeschäft mit einem umfassenden Zweigstellennetz. Morgan Stanley und Goldman Sachs wandelten sich vergangenes Jahr auf Druck der Regierung formal in Geschäftsbanken um und gaben ihren rechtlichen Sonderstatus als Investmentbank auf. Nun unterliegen beide weit strengerer Regulierung. Im Kern betreiben sie aber noch dieselben Spezialgeschäfte wie Unternehmensfinanzierungen, Fusionen und Übernahmen sowie den Handel mit Wertpapieren aller Art. (awp/mc/pg/27)

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