Motorola greift mit Smartphones an – Anleger unzufrieden

«Unsere ersten Android-Smartphones sind sehr gut angekommen», sagte Co-Chef Sanjay Jha in Schaumburg (Illinois). Er kündigte für das laufende Jahr mindestens 20 weitere Modelle der multifunktionalen Handys an.


Rückgang gegenüber Vorquartalen abgeschwächt
Im Schlussquartal verdiente Motorola dank harter Einsparungen 142 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 3,7 Milliarden Dollar angefallen war. Der Umsatz fiel angesichts der Wirtschaftskrise um ein Fünftel auf 5,7 Milliarden Dollar. Damit hat sich der Rückgang gegenüber den Vorquartalen aber abgeschwächt. «Wir haben uns gut geschlagen angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen 2009», sagte der zweite Konzernchef Greg Brown.


Handygeschäft bleibt im roten Bereich
Im Schlussquartal konnte Motorola sein Handygeschäft allerdings noch nicht aus den roten Zahlen führen. Dieser Fakt und die Ankündigung, im laufenden ersten Quartal konzernweit wieder ein kleines Minus zu erwarten, liessen die Anleger reihenweise ihre Aktien auf den Markt werfen. Der Kurs stürzte um mehr als 10 Prozent ab.


Verkauf von Netzwerk-Aktivitäten gestoppt
Das Geld im Schlussquartal brachten die beiden anderen Standbeine, das Netzwerk-Geschäft und das Geschäft mit Mobilfunk-Lösungen für Unternehmenskunden. Laut Medienberichten hatte Motorola erst jüngst den Verkauf seiner Netzwerk-Aktivitäten gestoppt. Die Sparte, die Empfangsboxen für das Kabelfernsehen und Zubehör für Handys herstellt, sollte demnach bis zu 5 Milliarden Dollar in die klamme Kasse bringen. Die Gebote seien jedoch zu niedrig gewesen, hiess es.


Tausende Jobs gestrichen
Zwischenzeitlich hatte sich Motorola auch von seinem Handygeschäft trennen wollen. In der Krise strich der Konzern bereits Tausende von Jobs und wechselte die Führung aus. Als Hoffnungsträger gelten neue mobile Geräte wie das Smartphone «Droid» mit dem von Google übernommenen Betriebssystem Android. Der einst zu den Branchenführern zählende US-Hersteller hatte an den Erfolg seines seines früheren Topmodells «Razr» nie mehr anknüpfen können. (awp/mc/pg/30)

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