Motorola stoppt vorerst eigene Zerschlagung

Ausserdem ziehe das Geschäft im zweiten Standbein, den Handys, wieder an, was den Druck auf das Unternehmen mildern würde. Motorola wollte schon vor rund einem Jahr sein notleidendes Handygeschäft abspalten, musste aber wegen der Wirtschaftskrise die Pläne auf Eis legen. Stattdessen sollte laut Medienberichten zunächst die Netzwerk-Sparte abgestossen werden. Sie stellt Empfangsboxen für das Kabelfernsehen und Zubehör für Handys her.


Eingegangene Gebote unter Erwartungen
Statt der erhofften bis zu 5 Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro) seien nur Gebote bis zu 4 Milliarden Dollar eingegangen, berichtete die renommierte US-Wirtschaftszeitung jetzt. Eine Motorola-Sprecherin lehnte einen Kommentar zu dem Bericht ab. Dem ohnehin angeschlagenen Konzern war in der Wirtschaftskrise das Geschäft weggebrochen, zuletzt war Motorola aber immerhin aus den roten Zahlen herausgekommen und hatte zur Überraschung vieler Experten im dritten Quartal einen kleinen Gewinn geschrieben.


Netzwerk-Bereich neu stärkstes Geschäft
Wegen der steilen Talfahrt bei Mobiltelefonen ist der Netzwerk-Bereich inzwischen Motorolas umsatzstärkstes Geschäft. Nach einem möglichen Verkauf hätte laut Medienberichten auch die Abspaltung des Handygeschäfts wieder auf der Tagesordnung gestanden. Dritte Sparte ist die Firmen-Kommunikationstechnik, unter anderem mit Funkgeräten; auch sie schreibt schwarze Zahlen.


«Razr»-Erfolg ausser Reichweite  
Bei der Sanierung seiner Handysparte sah Motorola zuletzt etwas Licht am Ende des Tunnels. In der Krise strich der Konzern bereits Tausende von Jobs und wechselte die Führung aus. Als Hoffnungsträger gelten neue mobile Geräte wie das Smartphone «Droid». Der einst zu den Branchenführern zählende US-Hersteller hatte an den Erfolg seines seines früheren Topmodells «Razr» nie mehr anknüpfen können. (awp/mc/ps/02) 

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