Nachruf auf Walter Steiner, Gründer der Firma Stewi AG

Walter Steiner begann bereits im Jahre 1947 als Pionier mit der Herstellung von neuartigen  Wäscheschirmen in einem Anbau des elterlichen Wohnhauses an der Einfangstrasse in Winterthur-Töss. Die ersten Ausführungen wiesen Tragarme aus Holz und die damals üblichen Hanfseile zum Aufhängen der Wäsche auf. Die Vorzüge der revolutionären Idee propagierte er sehr geschickt und seine von ihm als Wäschespinne angepriesene Innovation fand erst nach grosser Überzeugungsarbeit den gewünschten Anklang.


STEiner und WInterthur
Bereits im Jahre 1952 erfolgte mit dem Umzug an die Oberseenerstrasse in Winterthur eine erste Expansion der Firma Stewi, deren Namensgebung sich aus STEiner WInterthur ableitet. 1954 wurde die Wäschespinne mit einem Preis an der Mustermesse in Basel ausgezeichnet und ab 1960 erfolgte eine starke Expansion in den europäischen Markt. Die inzwischen auf Metallbauweise und spezielle Kunststoffseile umgestellte Produktelinie wurde systematisch erweitert sowie gleichzeitig die Produktion mit eigenen Werkzeugen, Vorrichtungen und Verfahren stetig optimiert und rationalisiert.


Verkaufsrenner «Libelle»
Aus Walter Steiners Vision «Der Hausfrau die Arbeit so einfach, wie möglich zu machen», entstanden eine Vielzahl von Patenten und Designs, die von seiner enormen Kreativität und Schaffenskraft zeugten. 1961 wurde das Kerngeschäft der Wäschespinnen um ein weiteres Segment ausgeweitet. Aus diesem neuen Bereich Wäschetrockner entsprang der Verkaufsrenner «Libelle».


Party-Jack 900’000 Mal verkauft
Im Jahre 1970 gelang Walter Steiner mit der Lancierung des Party-Jacks (Kombination von Dosen- und Flaschenöffner) ein grosser Hit, den er über 900’000 mal in der Schweiz verkaufte. 1972 konnte das neue Firmengebäude an der Rudolf Diesel Strasse 11 in Winterthur bezogen werden. An diesem Standort wird auch heute noch produziert und direkt ab Werk weltweit ausgeliefert. 1987 wurde die Einzelfirma Stewi in die Stewi AG umgewandelt.


Offenes Ohr für Mitarbeitende
Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren Walter Steiners war sein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern, für die er stets ein offenes Ohr hatte. Auch in den Zeiten der Hochkonjunktur mit über 120 Angestellten kannte er praktisch alle mit Namen. Viele langjährige Mitarbeiter dankten ihm dies mit grosser Firmentreue.


Patron alter Schule
Walter Steiner blieb als Patron alter Schule und im besten Sinne des Wortes bis weit über das reguläre Pensionsalter in der Firma aktiv. – Das Familienunternehmen wird seit drei Jahren von einem seiner Söhne, Walter Andreas Steiner, weitergeführt. (stewi/mc/ps)

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