National mit weniger Umsatz und Stellenabbau

Das Semesterergebnis der National-Gruppe von CHF 18,8 Mio. liegt unter demjenigen des Jahres 2004 (CHF 21,6 Mio.).


Planmässige Prämienentwicklung
Die Bruttoprämien steigen in der Nichtlebensversicherung im ersten Halbjahr 2005 trotz eines schwierigen Marktumfeldes von CHF 717,5 Mio. auf CHF 728,0 Mio. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,5%. Die verdienten Nettoprämien erhöhen sich um 2,7%, von CHF 541,7 Mio. auf CHF 556,2 Mio. Das Wachstum verdankt die Gruppe im Wesentlichen dem Auslandgeschäft (+3,1%), der Europäischen Reiseversicherung in Basel (+4,7%) und der Coop Allgemeine Versicherung (+12%). In der Lebensversicherung liegt das Bruttoprämienvolumen von CHF 293,0 Mio. um 16,8% tiefer als in der Vorjahresperiode (CHF 352,0 Mio.). verdienten Nettoprämien betragen CHF 236,1 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 20,8% (CHF 298,0 Mio.) entspricht. Dieser Prämienrückgang ist eine Folge der Fokussierung auf ertragsstarke Segmente im Kollektiv- und Einzelleben-Geschäft.


Straffung des Geschäfts
Der Kostensatz Nichtlebensversicherung verbessert sich um 0,2% auf 30,2% (VJ: 30,4%). In der Lebensversicherung erhöht er sich infolge geringerer Prämieneinnahmen um 3,1% auf 13,9% (VJ: 10,8%). Erfreulich ist die Verbesserung im Auslandgeschäft (-1,4%), in der Europäischen Reiseversicherung Basel (-1,4%) und in der Coop Allgemeine Versicherung (-1,4%). Im Schweizer Geschäft erhöht sich der Kostensatz um 0,8 Prozentpunkte. Die Erhöhung ist insbesondere auf Investitionen zu Verbesserungen in der Aussendienstorganisation und auf die Automatisierung des Retail-Geschäftes zurückzuführen. Sie sind für die erwartete signifikante Kostensatzsenkung ab 2006 unabdingbar.


Tiefere Umsatzrentabilität in Leben
Zur Jahresmitte entspricht die Combined Ratio Nichtleben von netto 102,6% praktisch dem Vorjahresniveau von 102,4%. Dieser Wert deckt sich noch nicht mit den Erwartungen, ist aber besser als die Vergleichszahl per Ende 2004, die bei 103,8% lag. Der Schadensatz beträgt 72,4% (VJ: 72,0%). Erfreulich ist das weitere Absinken des Schadensatzes bei Coop Allgemeine Versicherung um 7,4 Prozentpunkte. Positiv zu vermerken ist die Verbesserung des versicherungstechnischen Resultates in Nichtleben, welches Mitte Jahr mit CHF 8,4 Mio. Gewinn (VJ: CHF 3,3 Mio.) abschliesst, während das Leben-Geschäft einen Überschuss von CHF 4,7 Mio. erzielt (VJ: CHF 11,9 Mio.). Gesamthaft gesehen liegt das versicherungstechnische Ergebnis mit CHF 13,1 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert von CHF 15,3 Mio.


Eigenkapital erhöht
Das Eigenkapital ist im ersten Halbjahr 2005 um 6,5% auf CHF 558,7 Mio. (Ende Dezember 2004: CHF 524,8 Mio.) gestiegen.


Straffung der Organisation führt zum Abbau von 140 Stellen
Die am 18. August 2005 kommunizierte Straffung der Geschäftsleitungsbereiche wurde in den letzten Wochen konsequent weitergeführt. Die Struktur der National-Gruppe konnte im ganzen Unternehmen definiert und verfeinert werden. Im Weiteren wurde bis Ende Juni 2005 eine wichtige erste Etappe in der Automatisierung der Retail-Branchen umgesetzt. Diese Massnahmen haben einen Abbau von 140 Vollzeitstellen zur Folge. Der Bestand an Innendienstmitarbeitern wird sich nach heutigem Wissensstand innerhalb der nächsten 15 Monate um 15,5% von derzeit 905 auf 765 Vollzeitstellen verringern. Der grosszügig ausgestaltete und mit der Mitarbeiterkommission abgestimmte Sozialplan wird die mit dem Personalabbau verbundenen Massnahmen wenn immer möglich abfedern. Natürliche Fluktuationen, interne Verschiebungen von Arbeitsplätzen und Frühpensionierungen tragen dazu bei, die Anzahl der Kündigungen auf ein Minimum zu reduzieren. Die damit verbundenen Restrukturierungskosten werden die Jahresergebnisse 2005 und 2006 nur teilweise belasten, da sie weitgehend von einem betriebseigenen patronalen Fonds getragen werden. Der Personalabbau wird die notwendigen Voraussetzungen für eine Verbesserung der Ertragslage schaffen, insbesondere des Schweizer Geschäfts, und den Fortbestand der verbleibenden Arbeitsplätze sicherstellen.


Angelo Eggli wird Leiter der Business Unit Nischen 2
Der Verwaltungsrat hat Angelo Eggli zum neuen Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Er wird für die Business Unit Nischen 2 mit den Geschäftsfeldern Deutschland, Belgien, Coop Allgemeine Versicherung und Transport/ Technische Versicherungen verantwortlich zeichnen. Angelo Eggli (37) ist seit dem Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften 1994 in verschiedenen leitenden Positionen im In- und Ausland tätig (u.a. Regionaldirektor, Schadenleiter, Business Development). Seit 2004 ist er Mitglied der Geschäftsleitung der Swica Krankenkasse und verantwortlich für das Departement Leistungen.


Umweltschäden belasten das Jahresergebnis.
Das zweite Halbjahr 2005 wird wegen der Hagelschäden im Juli und der Überschwemmungen im August sowie durch Investitionen zur mittelfristigen Ertragsverbesserung aller Voraussicht nach abgeschwächt ausfallen. Dank des sorgfältigen Rückversicherungsdispositivs dürften sich die Auswirkungen auf das Netto-Ergebnis der National-Gruppe per Ende Jahr jedoch in akzeptablen Grenzen halten. Nach heutigem Kenntnisstand aus den erwähnten Ereignissen wird eine Netto-Schadenbelastung von etwa CHF 15 Mio. erwartet. Trotz allem darf mit einem ansprechenden Jahresergebnis gerechnet werden. (mc/as)

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