NEAT: 200 Mio CHF Mehrkosten – Eröffnung erst 2017

Bisher war die kommerzielle Inbetriebnahme des Gotthard- Basistunnels für Ende 2016 geplant. Wegen geologisch und bautechnischer Probleme beim im Vortrieb des Bauloses Bodio/Faido und des Einbaus einer 132 Kilovolt-Übertragungsleitung wird sich die Inbetriebnahme voraussichtlich auf das Jahr 2017 verschieben, wie das BAV am Donnerstag mitteilte.

Verzögerung unter anderem aufgrund Rechtsstreit
Die Verzögerung am Gotthard hatte sich in der vergangen Monaten abgezeichnet, unter anderem im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit bei der Vergabe des Bauloses Erstfeld.

Kostensteigerung wegen längerer Bauzeit und schwieriger Bautechnik
Bei den Kosten am Gotthard vermeldet das BAV gegenüber dem letzten Zwischenbericht von September 2006 eine Steigerung um weitere 200 Mio CHF. Begründet werden sie mit der längeren Bauzeit, der schwierigen Bautechnik in den Tunnelabschnitten Faido und Bodio sowie Anpassungen beim Anschluss an die Stammstrecke im Tessin.

Gesamtkosten: 16,9 Mrd CHF
Die geschätzten Gesamtkosten für die NEAT steigen damit auf 16,9 Mrd CHF. Das Risikopotenzial für das Grossprojekt liegt laut dem Bundesamt zwischen 1,8 und 2,8 Mrd CHF, die möglichen Endkosten bei 19 bis 20 Mrd CHF – diese Grössenordnung ist allerdings bereits seit Herbst 2006 bekannt.

Weitere Verzögerungen möglich
Das Risiko für weitere Verzögerungen bezeichnet das BAV für die Gotthardachse als gross. Am Gotthard sind erst zwei Drittel der Tunnelröhren ausgebrochen. Demächst kann in Erstfeld der Ausbruch am letzten Tunnelabschnitt aufgenommen werden. Am Ceneri- Basistunnel beginnen die Arbeiten untertage erst.

Lötschberg: Auf Kurs
Auf Kurs ist man dagegen am Lötschberg: Die Risiken für die rechtzeitige Eröffnung des Lötschbergbasistunnels seien stark zurückgegangen, schreibt das BAV. Die westliche Basislinie könne wie geplant am 15. Juni 2007 diese Jahres eröffnet werden. Für die Eröffnung werden rund 1`200 geladene Gäste erwartet, unter ihnen Bundesrat Moriz Leuenberger und die Verkehrsminister der Nachbarstaaten. Zunächst fahren ab Mitte Juni primär Güterzüge fahrplanmässig durch den neuen Tunnel, mit dem Fahrplanwechsel vom 9. Dezember auch die Personenzüge. (awp/mc/ar)

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