Nestlé GV: Inneres Wachstum hat Priorität

Das sagte Konzernchef und Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck anlässlich der diesjährigen Generalversammlung am Donnerstag in Lausanne.


Klare und gezielte Portfoliostrategie
Der Konzernchef betonte in diesem Zusammenhang das organisches Wachstum von 5,7% im Durchschnitt der letzten 10 Jahre, aber auch der Fokus auf internes Wachstum. «Wir haben ganz bewusst dem inneren Wachstum Priorität eingeräumt», so Brabeck wörtlich. Die Akquisitionen und Verkäufe, die Nestlé in den letzten Jahr vorgenommen habe, liessen sich einer ganz klaren und gezielten Portfoliostrategie zuordnen.


Externes Wachstums fortsetzen
Ziel sei es dabei gewesen, die jüngeren Bereiche Speiseeis, Wasser und Tiernahrung zu verstärken. Insgesamt stamme nur 1% des Wachstums pro Jahr aus den um die Verkäufe bereinigten Akquisitionen. «Wir werden hingegen unsere Politik des externen Wachstums fortsetzen, wo immer eine Akquisition eine Beschleunigung oder Vervollständigung unserer Aktivitäten erlaubt», liess Brabeck allerdings verlauten.


Nestlé-Modell
Auch die auf Langfristigkeit ausgerichtete Strategie des weltgrössten Nahrungsmittelkonzerns gehört zum Nestlé-Modell. «Wir haben uns für die Option ‹langfristiges Wachstum› entschieden, mit einer breiten und variantenreichen Produktpalette, mit einer praktisch universellen Präsenz und mit einem grossen Reichtum an globalen, regionalen und lokalen Marken», sagte Brabeck.


Komplexität akzeptiert
Nestle habe damit die Komplexität als Bedingung für zukünftiges Wachstum akzeptiert und eine solide Basis auch für den noch bevorstehenden Ausbau des Unternehmens geschaffen. Einige Konkurrenten hätten eine andere Wahl getroffen und damit kurzfristig ihre Betriebsmarge verbessert. «Gleichzeitig aber haben sie sich ihrer langfristigen Wachstumschancen beraubt und einige unter ihnen sind den Konsolidierungstendenzen innerhalb unseres Industriezweiges zum Opfer gefallen», so der Nestlé-Chef.


Herausforderung angenommen
Nestlé habe aber auch eine Herausforderung angenommen, nämlich den Beweis anzutreten, dass Komplexität und betriebliche Effizienz vereinbar seien. Bezüglich letzterem verwies Brabeck auf die seit einiger Zeit laufende Initiative GLOBE, die quer durch die ganze Gruppe die effizientesten Geschäftsprozesse einführe, sämtliche Daten aktualisiere und vereinheitliche und schliesslich ein gemeinsames Informatiksystem aufbaue.


Operationeller Transformationsprozess
Der strategische und operationelle Transformationsprozess sollte laut Brabeck «in grossen Zügen» noch vor der Generalversammlung im April 2008 abgeschlossen sein. Dann werde auch der Moment gekommen sein, an welchem dem Verwaltungsrat der Vorschlag unterbreitet werde, die operationelle Führung einem neuen Verantwortlichen zu übergeben, wiederholte der Nestlé-Chef Äusserungen, die er erstmals im letzten Februar anlässlich der Bilanzmedienkonferenz gemacht hatte. (awp/mc/gh)

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