Nestlé: Margenverbesserung um 50 BP nicht ausgeschlossen

Er sei ’sehr glücklich› mit dem aktuellen Geschäft. sagte er mit Blick auf die Monate Juli und August. Eine Steigerung der EBIT-Marge um 50 Basispunkte (BP) gegenüber dem Vorjahr schliesst er nicht aus, wie er im Gespräch mit der ‹Handelzeitung› (Vorabdruck vom 12.09) erklärte. «Aber ich möchte mich nicht verpflichten», fügte Brabeck an.


Bereits mehr als die Hälfte des Etappenziels erreicht
Nestlé hatte im ersten Halbjahr mit einem Umsatz von 51,1 Mrd CHF (+8,4%) bereits mehr als die Hälfte des Etappenziels erreicht und stellte für das Gesamtjahr ein organisches Wachstum von gegen 7% in Aussicht, was deutlich über dem Zielkorridor von 5 bis 6% liegt.


Konsenserwartung verbessern
Die EBIT-Marge könnte sich etwas mehr als die gegenwärtige Konsenserwartung von 30 Basispunkten verbessern, sagte Finanzchef Paul Polman im August. Eine Verbesserung von 60 Basispunkten wie nach dem Halbjahr sei aber nicht zu erwarten.


Kosten im Griff
Kostenseitig habe Nestlé alles im Griff: Die höheren Rohstoffpreise würden den Gewinn kaum belasten, weil sich das Unternehmen für 2007 und 2008 gut abgesichert habe. Auf der anderen Seite seien die seit 1997 initiierten Kostensenkungsprogramme inzwischen in einen laufenden Prozess übergegangen. Nestlé wolle jedes Jahr 1 Mrd Fr Kosten einsparen. «Es braucht keine grossen Einschnitte mehr», sagte Brabeck.


Keine grösseren Akquisitionen
Grösseren Akquisitionen erteilt Brabeck wenig überraschend eine Absage. Kleinere Käufe wie Henniez seien aber weiterhin möglich. «Dafür haben wir ein ‹Taschengeld› von 2 Mrd CHF auf die Seite gelegt», so der Nestlé-Lenker.


Fusionsgerücht
Überrascht reagiert Brabeck auf die vom ‹Wall Street Journal› kolportierten Gerüchte über Fusionsgespräche mit Pepsi. «Nein, das können wir nicht bestätigen. … Ich habe das mit Erstaunen gelesen. Das macht für uns keinen Sinn», sagte er. Auch Fusionen anderen Konkurrenten kommen Brabeck zufolge nicht in Frage: «Derzeit sehe ich keine sinnvollen Möglichkeiten. Wir führen keine Gespräche.»


Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen¨
Brabecks Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen, verriet der oberste Nestlé-Chef dem Blatt weiter. Nestlé habe auch externe Kandidaten geprüft, sei aber zum Schluss gekommen, dass der Kandidat aus dem eigenen Hause stammt. So erfüllten Finanzchef Paul Polman wie auch der Leiter des Amerika-Geschäfts, Paul Bulcke, alle nötigen Anforderungen. Die Entscheidung erfolge am 20. September.


Rückzug aufs VR-Präsidium
Nach seinem Rückzug aufs VR-Präsidium im kommenden Jahr will sich Brabeck als ‹aktiver, aber Non-executive-Chairman› mit den Beteiligungen an Alcon und L’Oréal beschäftigen. «Wir werden prüfen, welche Bedeutung diese noch für Nestlé haben.»


Potenzial der Nestlé-Aktie
Potenzial sieht Brabeck auch nach den jüngsten Avancen bei der Nestlé-Aktie: «Diese Firma ist noch nicht bewertet, wie sie sein sollte», sagte er. «Wenn wir unser Wachstum nochmals zehn Jahre weiterziehen, wie wir das planen, müsste sich die Kapitalisierung vervierfachen», wünscht sich Brabeck.

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