von Gérard Al-Fil
Auf dem World Insurance Forum 2008 in Dubai, das erstmals seit 15 Jahren ausserhalb von Bermuda und im Mittleren Osten tagt, ist sich die Assekuranzbranche über die guten Aussichten im Versicherungssektor des Mittleren Ostens einig. Der Markt dürfte laut VAE-Aussenhandelsministerin Scheicha Lubna al-Quassimi um 18% – 20% p.a. wachsen. Dies hat die Gulf Investment Corporation aus Kuwait und die Arch Capital Group aus Bermuda veranlasst, gemeinsam den Rückerversicher Gulf Re mit Sitz im Dubai International Financial Centre (DIFC) zu gründen.
Focus auf Industrieanlagen
Gulf Re wird mit einem Grundkapital i. H. v. 400 Mio. Dollar ausgestattet. Die Firma will sich auf Anlagen aus der Öl-, Gas-, Versorger- und Transportindustrie fokussieren. Als Operationsgebiet nannte der erste Rückversicherer aus der Region die Ländern der Golfstaatenunion GCC, also die VAE, Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar und Oman. Eine Lizenzerteilung durch die DIFC-Aufsichtsbehörde DFSA steht noch aus. Erst vor gut einem Jahr eröffnete der Rückversicherungsarm der Allianz SE, die Allianz Re, gleichfalls eine Niederlassung im DIFC. Bislang wurde der Markt der Versicherer für Erstversicherer nur von ausländischen Unternehmen kontrolliert. Das Umsatzvolumen bei Versicherungsprämien in Nahost beträgt erst 12 Miliarden Dollar pro Jahr.
Schweizer im Management
Unter der Leitung von CEO Gail P. Norstrom, einem Amerikaner mit 36 Jahren Erfahrung in der Versicherungsbranche, startet Gulf Re mit Sitz in der Gate Village im DIFC mit fünf Managern. Chief Underwriting Officer ist der Schweizer Michael Gertsch, der eine über zehnjährige Erfahrung in der Assekuranzindustrie, u. a. bei Swiss Re, mitbringt.
