Neuer UBS-CEO: Presse reagiert verhalten optimistisch

«Krisenerfahren» nennt die «Südostschweiz» den Manager, während der «Landbote» und die «Thurgauer Zeitung» in Grübel «einen harten Hund mit Heldenpotenzial» sehen. Die «Neue Luzerner Zeitung» bezeichnet Grübel als «direkt, unzimperlich und führungsstark». Dadurch sei er wohl «einer der wenigen Spitzenleute, die genug Erfahrung haben, um eine global tätige Bank zu sanieren», so die «Neue Zürcher Zeitung».


«Neubeginn für die UBS kein Zuckerschlecken»
Er werde bei der Grossbank zwar «anecken, abbauen und straffen», schreibt die «NLZ». Dessen müsse sich die UBS bewusst sein. Doch das sei auch ihre Chance. Dass der Neubeginn für die UBS kein Zuckerschlecken wird, davon ist auch die «Südostschweiz» überzeugt. Der frühere CS-Chef sei in der Vergangenheit nur deshalb so erfolgreich gewesen, «weil er die Kosten brutal senkte und Tausende Banker auf die Strasse stellte».


Keine «Mission impossible»
Ob er jedoch diese Erfolgsgeschichte als Konzernchef bei der UBS wiederholen könne, das sei alles andere als sicher, befürchtet die «NZZ». Denn «die UBS von heute kämpft mit ungleich mehr und ungleich grösseren Herausforderungen als die CS von 2002». Der Kommentator des «Landbote» und der «Thurgauer Zeitung» hofft immerhin, dass Grübel sich «für ein aussichtsloses Unterfangen wohl kaum zur Verfügung gestellt hätte».


Adrenalinrausch vermisst?
Einige Kommentatoren rätseln auch, wieso sich Grübel im Pensionsalter noch einmal dieser Aufgabe stellt. «Vielleicht vermisste er den Adrenalinrausch. Vielleicht hofft er auf ein Denkmal als Sanierer beider Grossbanken», spekuliert der «Bund». Für die «Basler Zeitung» macht er diesen Job, «weil der dadurch die Chance bekommt, bei der Neugestaltung des Schweizer Finanzplatzes eine Hauptrolle zu spielen». Diese Meriten wolle sich Grübel holen.


Mann von gestern?
Der «Bund» hegt jedoch gewisse Zweifel an den Erfolgschancen. Trotz aller Vorschusslorbeeren bleibe Grübel «ein Mann des Systems». Noch deutlicher wird der «Tagesanzeiger»: Grübel sei «in seinem Denken und Handeln die leibhaftige Verkörperung jener Bankergeneration, die uns kollektiv in die Finanzkrise geführt haben». Er verkörpere «das Denken von vor der Krise». Und so besehen sei auch Grübel ein Mann von gestern. (awp/mc/ps/03)

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