Novartis: Abkehr vom «Blockbuster»-Ansatz

Durch diese Neupositionierung sollen diese Möglichkeiten ergriffen werden können, führte Novartis-Konzernchef Daniel Vasella in einem Interview mit «The Wall Street Journal» (WJS, Ausgabe 21.12.) aus.


«Sehr klarer Innovationsbedarf»
So sollen Fortschritte in der Genetik ermöglichen, die biologischen Ursachen von Erkrankungen zu erkennen und zu korrigieren. Es gebe noch viele, schwere Erkrankungen wie Alzheimer oder Multiple Sklerose (MS), für die ein starker Therapie-Bedarf bestehe. «Es gibt zahlreiche Therapiebereiche mit einem sehr klaren Innovationsbedarf», so Vasella. Hinsichtlich der in den vergangenen Jahren erzielten Fortschritte sagte der CEO: «Wir haben die Anzahl Wirkstoffe in unserer Pipeline und die Zahl der positiven ‹proof of concept›-Tests am Mensch deutlich gesteigert.»


Medikamente für Massenmarkt bleiben
Beispiel dieser Erfolge sei Ilaris, das in den USA kürzlich zur Therapie von seltenen Entzündungskrankheiten zugelassen worden sei (CAPS und MWS). «Wir haben (dieses Medikament) sehr zielgerichtet entwickelt und wollen den Anwendungsbereich nun auf zusätzliche Therapie-Gebiete erweitern», erläutert Vasella den künftige Ansatz an einem Beispiel. Allerdings hält Novartis auch am Ansatz von Medikamenten für einen Massenmarkt fest. So sollen beispielsweise die Vorteile des Blutdrucksenkers Tekturna gegenüber herkömmlichen Therapieformen anhand von weiteren Studienergebnissen erhärtet werden. 


Vorläufige WHO-Genehmigung für drei A(H1N1)-Impfstoffe 2009
Novartis hat von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die vorläufige Genehmigung zur Lieferung von drei A(H1N1)-Impfstoffen in Entwicklungsländer erhalten. Die Genehmigung sei für die 2009er Version der Impfstoffe Celtura und Focetria (jeweils mit Wirkstoffverstärker MF59) sowie einen Impfstoff auf der Basis von Fluvirin (ohne Wirkstoffverstärker) gewährt worden, teilt Novartis am Montag mit. Darüber hinaus sei auch eine saisonale Version von Fluvirin genehmigt worden.


Bislang 80 Mio Einheiten ausgeliefert
Eine solche Genehmigung von der WHO erleichtere den Kauf der Impfstoffe durch UN-Agenturen und erleichtere dadurch den Zugang von Entwicklungsländern zu den Novartis-Medikamenten, heisst es weiter. Bisher seien mehr als 80 Mio Einheiten der A(H1N1)-Impfstoffe von Novartis in 21 Ländern gesandt worden, so die Mitteilung. (awp/mc/ps/06)

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