Novartis startet Initiative ‹Forward› – Einsparungen von 1,6 Mrd USD in 2010

Die Massnahmen werden 2008 und 2009 umgesetzt und würden 2010 zu Kosteneinsparungen von 1,6 Mrd USD vor Steuern führen, heisst es weiter. Mit den Massnahmen reagiere der Konzern auf die ’steigenden Herausforderungen der Branche› wie der anhaltende Preisdruck auf Arzneimittel, wachsende Forschungs- und Entwicklungsausgaben, ein zunehmendes Sicherheitsbewusstsein der Zulassungsbehörden sowie die aggressivere Generikakonkurrenz.


Restrukturierungsaufwand von rund 450 Mio USD
Im vierten Quartal 2007 werde ein Restrukturierungsaufwand von rund 450 Mio USD ausgewiesen, so der Konzern. Im Rahmen der Initiative ist weltweit ein Abbau von rund 2’500 Vollzeitstellen vorgesehen. Dies entspricht 2,5% des Personalbestandes. In der Schweiz geht der Konzern von einem Abbau von rund 500 Arbeitsplätzen aus. Ein grosser Teil der Stellenkürzungen soll durch normale Fluktuation erfolgen. Diese habe in der Vergangenheit rund 8% betragen. In der Schweiz wird jedoch auch von Entlassungen und Frühpensionierungen ausgegangen, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen.


Neue Wachstumsphase der Division Pharmaceuticals vorbereiten
Mit ‹Forward› wolle sich der Konzern auf die neue Wachstumsphase der Division Pharmaceuticals vorbereiten, ‹die in der zweiten Jahreshälfte 2008 einsetzen dürfte›, wie es weiter heisst. Die Ressourcen des Konzerns sollen mit der Initiative ‹auf vorrangige Aktivitäten wie Erforschung und Entwicklung neuer Arzneimittel› konzentriert werden.


14 Zulassungsgenehmigungen in den USA und in Europa
Novartis werde von den ‹positiven Aussichten des strategischen Portfolios› profitieren. Nach 14 Zulassungsgenehmigungen in den USA und in Europa im Jahr 207 würden die laufenden Markteinführungen neuer Medikamente das Wachstum ‹massgeblich› vorantreiben. Zudem würden die weiteren Geschäftsbereiche, insbesondere Vaccines & Diagnostics sowie die Generikadivision Sandoz ‹mit ihren kräftigen Wachstumsraten› zur Expansion beitragen, so Novartis weiter.


Sechs Punkte-Programm

1 Im Einzelnen umfasst die Initiative ‹Forward› sechs Punkte. In den Konzernfunktionen sowie den Divisionen Pharmaceuticals und Consumer Health werden die Organisationsstrukturen gestrafft. Die Straffung betreffe vor allem das Management und den administrativen Bereich.


2 – In der Division Pharmaceuticals werde die Effizienz des Aussendienstes mit einem neuen Marketingansatz gesteigert. Der neue Ansatz sei besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener geografischen Regionen zugeschnitten, ist der Mitteilung zu entnehmen. Dabei würden Doppelspurigkeiten zwischen globalen, regionalen und lokalen Marketingaktivitäten beseitigt und einige nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten ausgelagert.


3 – In der Division Consumer Health würden die Hierarchieebenen reduziert. Damit sollen Prozesse gestrafft und Doppelspurigkeiten beseitigt werden. Auch würden Lieferketten neu strukturiert. Weiter sollen in einigen Geschäftseinheiten die regionalen Managementstrukturen verändert werden.


4 – Das Novartis Institutes for BioMedical Research soll sich auf Therapiegebiete konzentrieren, die ‹bedeutende neue Möglichkeiten› bieten würden. Auch ist eine Überprüfung der Forschungsaktivitäten weltweit geplant, um Synergien zwischen verschiedenen Therapiebereichen und Standorten zu nutzen.


5 – Einsparungen werden auch durch eine Zusammenfassung von konzernübergreifenden Funktionen erwartet. Dazu gehörten das Beschaffungswesen und die Informationstechnologie. Teils sollen die Möglichkeiten von Auslagerungen in Niedrigkostenländer genutzt werden.


6- Schliesslich wird eine neue divisionsübergreifende Einheit geschaffen, die das Wachstum in kleinen aufstrebenden Ländern beschleunigen soll. So soll die Präsenz sämtlicher Produkte in Regionen wie nördlich und südlich der Sahara, in Zentralasien und Teilen Südostasiens ausgeweitet werden. (awp/mc/gh)

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