OECD: Wirtschaftserholung langsamer als erwartet

Die Schätzung für die Eurozone liege bei 1,5 bis 2,0 Prozent Wachstum, teilte die OECD am Mittwoch in Paris mit. Im Juni-Ausblick hatte die OECD für die USA noch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent vorhergesagt. Für den OECD-Raum lag die Schätzung bei 2,8 Prozent, für die Eurozone bei 1,8 Prozent.


OECD warnt vor anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen
Hohe Schuldenberge der Regierungen und hohe Arbeitslosenzahlen prägen weiter die Wirtschaft der Industriestaaten, die langsamer als erhofft aus der tiefsten Krise der Nachkriegsgeschichte kommen. Die OECD sagt etwa den USA fürs nächste Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,75 und und 2,25 Prozent voraus. Für den gesamten OECD-Raum rechnen die Konjunkturforscher mit einem Wert zwischen 2,0 und 2,5 Prozent. Die Schätzung für die Eurozone liege bei 1,5 bis 2,0 Prozent Wachstum, teilte die OECD am Mittwoch mit.


Erholung konsolidieren
«Die Erholung ist weitgehend auf Kurs, obwohl es noch immer recht hohe Risiken gibt», erklärte OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Es gelte nun, zur Normalität zurückzufinden und diese Erholung zu konsolidieren. Besonders schlimm seien die anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen, die die Krise als bitteres Erbe hinterlassen habe; es drohe, sich festzusetzen und zum Verlust wichtiger beruflicher Fähigkeiten führen. «Solange wir die Menschen nicht wieder in Brot und Arbeit führen können, solange können wir auch keinen Sieg über die Krise reklamieren. Diese Krise ist auf dramatische Weise auch eine Krise der Jugend-Arbeitslosigkeit», warnte Gurria.


Schulden nicht nur verwalten
Deutschland habe dabei einen Weg gezeigt, wie auch in Zeiten knapper Budgets erfolgreich Arbeitslose wieder ins Berufsleben integriert werden könnten. Eindringlich warnte der OECD-Chef die Regierungen der Mitgliedsstaaten davor, nach dem Ende der Krise nur die Schulden zu verwalten, die sich in vielen Mitgliedsstaaten auf historischem Höchststand befänden. Zur Zeit seien die Zinsen gering – zögen sie an, drohten unweigerlich auch höhere Zinsbelastungen. Die Institution hatte am Mittwoch mit Blick auf den nächsten G20-Gipfel wesentliche Teile ihres jüngsten Weltwirtschaftsberichtes veröffentlicht. In seiner ganzen Länge soll er jedoch erst am 18. November öffentlich gemacht werden. (awp/mc/ps/14) 

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