Ölpreis steigt über 74 US-Dollar – Versorgungsängste stützen

Das waren 47 Cent mehr als zu Handelsschluss am Montag. Der am 21. April erreichte Rekordstand von 75,35 Dollar beim US-Öl rückt mit den jüngsten Aufschlägen wieder in Reichweite. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 33 Cent auf 74,22 Dollar.


Sinkende Benzinvorräte
Die Prognosen weiter sinkender Benzinvorräte in den USA sorgten zusammen mit einer befürchteten Verschärfung des Irankonflikts für steigende Ölpreise, sagten Händler. Experten rechnen bei der für Mittwoch erwarteten Veröffentlichung der Vorräte mit einem Rückgang von 300.000 Barrel. Die kommenden Monate sind in den USA traditionell mit einer erhöhten Benzinnachfrage verknüpft, weil die Reisesaison allmählich Fahrt aufnimmt.


Iran belastet Ölpreis
Der UN-Sicherheitsrat wird nach den Worten des US-Aussenstaatssekretärs Nicholas Burns schon in wenigen Monaten Sanktionen gegen den Iran verhängen, wenn Teheran seinen Atom-Kurs beibehält. Einige Marktteilnehmer befürchten auch militärische Aktionen gegen das zweitgrösste Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC). Der aktuelle Stand zwischen der Weltgemeinschaft und dem Iran um dessen Atomprogramm sei beim derzeitigen Ölpreis berücksichtigt, sagte Analyst Sam Tilley von Sucden. Einen weiteren Anstieg werde es nur geben, wenn es tatsächlich zu Sanktionen gegen den Iran komme.


Konflikte in Nigeria und die Verstaatlichung der bolivianischen Öl-und Erdgasvorkommen
Auch die anhaltenden Konflikte in Nigeria und die Verstaatlichung der bolivianischen Öl-und Erdgasvorkommen trügen zu Sorgen über die Versorgungssicherheit bei, sagten Marktteilnehmer. Der am 21. April erreichte Rekordstand rückt zwar wieder in Reichweite. Experten verwiesen aber darauf, dass der derzeitige Preis unter Berücksichtigung der Inflation immer noch deutlich unter den Werten zu Zeiten der iranischen Revolution in 1979 liegt. Damals kostete ein Barrel nach heutigen Preisen 88,72 Dollar.


OPEC-Preis
Der Preis für OPEC-Öl stieg ebenfalls. Ein Barrel aus der Förderung des Kartells kostete am Montag im Durchschnitt 66,22 Dollar, wie die OPEC am Dienstag mitteilte. Am Freitag hatte der Preis bei 65,54 Dollar gelegen. (awp/mc/gh)

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