Ölpreise nach Anschlägen auf Pipelines auf neuem Rekordhoch

Im Nachmittagshandel sprang der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Mai erstmals auf den Rekordwert von 117,58 Dollar. Im weiteren Handelsverlauf gab der Preis dann wieder auf 116,56 Dollar ab und stand damit 13 Cent niedriger als am Freitag.


Brent ebenfalls auf Rekordwert
Damit erreichte der Preis für US-Öl nunmehr den fünften Handelstag in Folge einen neuen Höchstwert und Experten sehen noch kein Ende der Rekordjagd. Auch beim Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent gab es zum Wochenauftakt einen neuen Rekordwert. An der Börse in London kostete ein Barrel zeitweise 114,86 Dollar und damit so viel wie nie zuvor. Auch hier ist der Preis im weiteren Handel wieder etwas abgerutscht und stand mit 113,89 Dollar drei Cent höher als am Freitag.


Aufständische bestätigen Anschläge
Unmittelbar vor dem jüngsten Rekordsprung bestätigten Aufständische im westafrikanischen Ölförderland Nigeria einen Angriff auf zwei Ölpipelines. Nach Angaben der Rebellenorganisation «Movement for the Emancipation of the Niger Delta» (MEND) seien die Angriffe auf die Ölanlagen in der vergangenen Nacht im Süden des Landes erfolgt. Bereits am vergangenen Freitag hatte es einen Anschlag auf eine Ölpipeline der Firma Shell gegeben. Unruhen in den Ölfördergebieten am Nigerdelta und Sabotageaktionen hatten zuletzt immer wieder die Produktion im wichtigsten Ölförderland Afrikas beeinträchtigt.


Ölpreis unter 90 Dollar unwahrscheinlich?
Experten begründeten den neuen Rekordsprung beim Ölpreis zudem mit den jüngsten Aussagen führender Vertreter der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) am Rande einer Tagung in Rom. So bezeichnete beispielsweise der venezolanische Ölminister Rafael Ramirez ein Abrutschen der Ölpreise unter die Marke von 90 US-Dollar als unwahrscheinlich. Die Ölpreise könnten wegen der gestiegenen Produktionskosten nicht mehr stärker fallen. Venezuela zählt als Mitgliedsstaat des Kartells zu den weltweit wichtigsten Ölförder-Nationen.


Experten sehen kein Ende der Rekordjagd
Experten erwarten nach den jüngsten Meldungen vorerst kein Ende der Rekordjagd an den Ölmärkten. Mit den Aussagen der OPEC-Vertreter «können die Ölpreise durchaus weiter nach oben springen», sagte beispielsweise der Direktor des weltweiten Energieinformationsdienstes «Platts», Dave Ernsberger.


Auch OPEC-Öl auf Rekordhoch
Unterdessen erreichte der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) am vergangenen Freitag ebenfalls einen neuen Rekordwert. Mit 107,75 US-Dollar für ein Barrel (159 Liter) kostete Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells im Durchschnitt um 12 Cent mehr (107,63 Dollar) als am Vortag. Dies teilte das OPEC-Sekretariat am Montag in Wien mit. (awp/mc/ps)

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