Ölpreise vor OPEC-Treffen deutlich gesunken – Keine Senkung zu erwarten

Vertreter einiger Länder, darunter der Iran und Venezuela, hatten zuvor eine Drosselung der gegenwärtigen Überproduktion innerhalb der OPEC gefordert, um die Preise für Rohöl nicht unter die Marke von 100 USD sinken zu lassen.


WTI- und Brent fallen um 1,40 resp. 1,32 Dollar pro Barrel
Zuvor waren die Ölpreise in Erwartung der OPEC-Konferenz erneut deutlich gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Oktober kostete am frühen Nachmittag 104,94 USD und damit 1,40 USD weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent ging um 1,32 auf 102,12 USD zurück. Zwischenzeitlich war der Brent-Ölpreis mit 101,27 USD auf den tiefsten Stand seit Anfang April gesunken.


Saudischer Ölminister: «Alles ist im Gleichgewicht»
Den deutlichsten Hinweis auf die Beibehaltung der seit dem Frühjahr geltenden Förderquoten von über 29 Mio Barrel pro Tag gab der saudi-arabische Ölminister Ali Naimi. «Der Markt ist recht ausgeglichen», sagte der Minister vor der Konferenz in Wien. Die Lagerbestände seien in einer gesunden Verfassung: «Alles ist im Gleichgewicht.»


Gesamtproduktion 600’000 Barrel höher als vereinbart
Noch am Montag hatten Vertreter des Irans und auch Algeriens den Markt als überversorgt bezeichnet. Saudi-Arabien und die Emirate produzieren zurzeit deutlich über den ihnen zugeteilten Förderquoten. Die Gesamtproduktion der OPEC liegt damit insgesamt um rund 600’000 Barrel über der ursprünglich vereinbarten Menge.


Libyen und Venezuela erwarten keine einschneidenden Massnahmen
Angesichts dieser Lage erwarteten auch OPEC-Länder wie Libyen keine einschneidenden Massnahmen, die zu einem erneuten drastischen Anstieg der Ölpreise führen und damit die Weltkonjunktur gefährden könnte. «Ich glaube nicht, dass die generelle Stimmung für eine Förderkürzung spricht», betonte am Morgen Libyens Delegationschef Shukri Ghanem in Wien. Ähnlich äusserte sich der venezolanische Energieminister, Rafael Ramirez, der ankündigte, sein Land «würde eine unveränderte Fördermenge unterstützen.»  (awp/mc/pg/22)

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