Opel will ausserhalb Europas profitabel wachsen

«Ich bin davon überzeugt, dass wir mit den richtigen Produkten und einem starken Image in Europa – und genügend Geld, um das Geschäft in anderen Ländern aufzubauen – mit Exporten ausserhalb Europas profitabel wachsen können und werden», schrieb Reilly, der am vergangenen Freitag vom Aufsichtsrat zum Opel-Chef ernannt worden war. In welchen Ländern Opel zuerst Fuss fassen soll, schrieb Reilly nicht. Zuletzt hatte er jedoch öffentlich mit einer Expansion in Asien geliebäugelt. Die US-Konzernmutter General Motors (GM) versperrt der deutschen Tochter den Zugang zu wichtigen Märkten wie den USA. Der globale Verkauf der Marke ist eine der dringlichsten Forderungen des Betriebsrates.


Starker Euro erschwert Geschäfte im Ausland
Reilly schränkte in seiner Botschaft ein, es sei Opel in der Vergangenheit nicht gelungen, ausserhalb Europas Geld zu verdienen. Derzeit erschwere zudem der starke Euro profitable Geschäfte im Ausland. Das Unternehmen werde weltweit unter dem Namen Opel auftreten, kündigte der Opel-Chef an. Lediglich in Grossbritannien heisse die Marke weiterhin Vauxhall. Um auf die Erfolgsspur zurückzufinden, müsse Opel wieder als «Gewinner» wahrgenommen werden: «Wir werden mutige Entscheidungen treffen und uns an diesen Entscheidungen messen lassen. Dank der richtigen Entscheidungen werden wir wieder Marktanteile zurückerobern und Gewinne erzielen.»


Einstiegsmodell im Kleinstwagensegment fehlt
Gleichzeitig unterstrich Reilly erneut, dass der Marke ein Einstiegsmodell im Kleinstwagensegment fehle. Auch im Segment Hybrid und Elektrofahrzeuge sehe die Unternehmensführung Nachholbedarf. Reilly will nach früheren Angaben bis Ende des Monats ein Konzept für die Sanierung von Opel vorlegen. Dabei sollen etwa 9000 der rund 48.000 Arbeitsplätze in Europa abgebaut und die Kapazität um 20 Prozent reduziert werden. Die Verhandlungen mit der Belegschaft, von der GM 265 Millionen Euro Lohnverzicht jährlich fordert, laufen derzeit. Die Restrukturierung soll 3,3 Milliarden Euro kosten, davon sollen nach den Vorstellungen von GM die europäischen Opel-Länder 2,7 Milliarden Euro beisteuern. (awp/mc/ps/28)

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