Orange-Chef Wetter sieht Liberalisierung «teilweise» gescheitert

«Wenn die Spielregeln klar sind, wie andere Firmen ihre Inhalte auf der Infrastruktur anbieten können, sehe ich kein Problem», erklärte Wetter im Interview mit der «Basler Zeitung» vom Freitag. Dies würde den «volkswirtschaftlichen Unsinn» verhindern, dass Glasfasern mehrfach in die Haushalte verlegt werden. Zeitlich dürften die alternativen Anbieter aber nicht benachteiligt werden, schränkte Wetter ein, alle müssten ihre Dienste zum gleichen Zeitpunkt auf das Glasfasernetz aufschalten können.


Fehlender Wille des Parlaments
Seine Kritik an der Liberalisierung des Telekommarkts begründet Wetter mit den wenigen Marktteilnehmern, die noch übrig sind, sowie mit dem Anteil von 70 Prozent, über den Swisscom verfügt. «Das ist auf den fehlenden Willen des Parlaments zurückzuführen, dies per Gesetz zu ändern.» Zudem moniert Wetter die Doppelrolle des Bundes, welche den Telekommarkt reguliert und gleichzeitig die Mehrheit an der Swisscom besitzt.


Swisscom-Konkurrenz müsste Kräfte bündeln
Um dem Ex-Monopolisten Paroli bieten zu können, müssten Orange, Sunrise und Cablecom ihre Kräfte bündeln, «in welcher Form auch immer», sagte Wetter. Eine Konsolidierung sei seiner Meinung nach unausweichlich. «Bereits ein Zusammenschluss von zwei Anbietern würde Wesentliches bewegen.»


Partnerschaften vortstellbar
Auch Partnerschaften im Marketing, Einkauf, Verkauf und bei der Distribution kann sich der scheidende Orange-Chef vorstellen, der sich Anfang August auf das Präsidium beim Telekom-Anbieter zurückzieht. (awp/mc/pg/23)

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